Neustadt an der Waldnaab
12.12.2023 - 13:29 Uhr

Neustädter trauern um Karl Frisch

Die Baugenossenschaft St. Georg und den Sängerbund prägte Karl Frisch aus Neustadt. Nun ist er im Alter von 74 Jahren verstorben. Die Kreisstadt verliert mit ihm vielleicht eines der letzten Neustädter Originale.

Karl Frisch ist im Alter von 74 Jahren verstorben. Bild: Photo Hübner/exb
Karl Frisch ist im Alter von 74 Jahren verstorben.

Großherzig, sozial eingestellt und stets die Familie im Vordergrund. So beschreibt Elisabeth Frisch ihren Mann Karl. Er verstarb nach gesundheitlichen Problemen im Alter von 74 Jahren im Weidener Klinikum. Er war gebürtiger Neustädter, Sohn des Glasmachers Karl Frisch und dessen Ehefrau Kreszenz. Die Gesundheit und Umstrukturierungen in der Porzellan-Industrie veranlassten den nun Verstorbenen, im Alter von 60 Jahren in den Ruhestand zu gehen. Seine Ehefrau und viele Bekannte kannten ihn als sehr geselligen Menschen, der gerne Feste feierte und regelmäßig an verschiedenen Stammtischen zu Gast war. Sein Markenzeichen: Zigarre. Das blieb es auch bis zum Schluss.

Frisch war Mitglied in vielen Vereinen wie dem Faschingsverein, dem Oberpfälzer Waldverein oder dem Kreisfischereiverein. Den Mittelpunkt seines Lebens bildete für ihn aber seine Familie. 1972 heiratete er seine Ehefrau Elisabeth. Im vergangenen Jahr konnte das Ehepaar noch Goldene Hochzeit feiern. Aus der Ehe gingen mit Marion und Alexander zwei Kinder hervor, auch über drei Enkelkinder konnte sich Frisch freuen. Sein soziales Engagement brachte der Verstorbene in die Baugenossenschaft St. Georg ein. Über 30 Jahre lang führte er die Genossenschaft als Vorsitzender mit Umsicht und Sachverstand und war seit 2019 als Vorsitzender im Aufsichtsrat tätig. Karl Frisch hatte immer ein offenes Ohr und war bis zuletzt ein verlässlicher Ansprechpartner.

Eine seiner großen Leidenschaften war neben dem Fischen und dem Sammeln hochwertiger Krippenfiguren, der Gesang. Seit seinem 15. Lebensjahr sang er im Kirchenchor und später beim Sängerbund, bei dem er über 40 Jahre seinen tiefen Bass erklingen ließ, Konzerte organisierte und dem er über 25 Jahre als Vorsitzender Gesicht und Stimme verlieh. Unvergessen ist sein Talent als Organisator großer Reisen. Die von Frisch organisierten "Abenteuerreisen" führten die Sänger und ihre Familien in die entlegensten Ecken Deutschlands, zu Opernaufführungen und an kulturelle Orte. Mit aller Macht stemmte er sich gegen die Auflösung des Chors, der wegen Nachwuchsmangel aktuell nur noch auf dem Papier existiert. Zum Begräbnis, das Samstag um 9.30 Uhr mit einem Requiem in der Stadtpfarrkirche beginnt und anschließend die Urnenbeisetzung erfolgt, werden einige Stimmen des Sängerbunds ihrem langjährigen Vorsitzenden die letzte Ehre erweisen.

 
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