Sigrid Troidl-Kazoglou, Fachbetreuung fachpraktischer Unterricht, hätte sich nach 40 Dienstjahren zuvor nicht vorstellen können, dass dieses Jahr andere Prüfungswege angestrebt werden mussten. Die praktischen Abschlussprüfungen hätten bis Mitte Juli in den jeweiligen Kindertagesstätten laufen sollen. "In den ersten beiden Wochen nach der Schulöffnung musste das gesamte Lehrerteam an seine Leistungsgrenze gehen", sagte Troidl-Kazoglou.
Die Prüfungen mussten nach Vorgabe des Kultusministeriums in einem ausführlichen Reflexionsgespräch simuliert werden. Dies bedeutete für die Lehrkräfte, unzählige Handlungssituationen zu verfassen, alle Materialien wie Bilderbücher, Tischspiele und Werkmaterial zu desinfizieren, Räume vorzubereiten und die Schüler auf die neue Situation einzustellen. Die Kinder wurden durch Puppen ersetzt und der gesamte Handlungsablauf von den Schülern simuliert.
Mit Kollegin Johanna Morka und Schulleiter Reiner Butz ist Troidl-Kazoglou voll des Lobes, was die angehenden Kinderpfleger – auch unterstützt von den Praktikumsstellen – in diesen Zeiten leisten. "Jede Krise ist auch eine Chance. Unsere Schüler setzen diese Devise in die Tat um", so die Betreuerin. "Praktisch aus dem Nichts haben sie pädagogisch wertvolle, originelle Handlungsabläufe entwickelt. Ihr Ideenreichtum ist beeindruckend und macht Mut, dass diese herausfordernde Situation gemeinsam gelöst werden kann."
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