Diana Schultes, die zuständige Referentin aus dem Finanzministerium in München, sparte hinterher jedenfalls nicht mit Komplimenten: "Regionalmanagement soll ja auch bei der eigenen Bevölkerung ein Wir-Bewusstsein schaffen und das nach außen tragen. Das macht Neustadt sehr gut, und dieses Regionalmagazin ist natürlich die Krönung."
Beim letzten Halbsatz horchten Landrat Andreas Meier und seine Fachleute in der Schlosskapelle besonders gut auf. Denn sie haben sich mit dem neuen Landkreis-Regionalmagazin "Gern.Land!" für einen Wettbewerb "Regionale Zukunftsprojekte" beim Finanzministerium beworben. Dabei gibt es bis zu 50 000 Euro zur Weiterentwicklung des Projekts zu gewinnen.
Die Jury hat schon getagt, aber ob das Magazin unter den Preisträgern ist, weiß auch Schultes nicht. Gleichwohl ist sie angetan von dem Hochglanzheft, das mit einer Auflage von 26 5000 Exemplaren zweimal im Jahr erscheint. Die neue Ausgabe wird am Montag vorgestellt. Hannes Gilch präsentierte ferner, was es mit dem Markenbildungsprozess des Landkreises auf sich hat. Die Ergebnisse samt daraus resultierender Kampagne werden am 20. Januar in größerem Rahmen bekannt gegeben. Stichworte wie "Landleben neu denken" und "Landleben unlimited" machen schon mal neugierig.
Was Schultes auch gerne hörte, war ein Grundsatz von Wirtschaftsförderin Barbara Mädl: "Das Geld beim Regionalmanagement fließt bei uns in Projekte, nicht in Personal." Dafür seien die Mittel auch gedacht. Die sind zurzeit recht üppig. Seit Oktober 2017 bekommt der Landkreis für drei Jahre 450 000 Euro. In der Förderrichtlinie sind weitere drei Jahre zu diesen Konditionen in Aussicht gestellt. Die Zuständigkeit für die Landesentwicklung wandert zwar vom Finanzministerium in Hubert Aiwangers Wirtschaftsministerium, an der Bedeutung des Regionalmangements und der finanziellen Ausstattung soll sich jedoch nichts ändern, erklärte Diana Schultes.
Was eher wenige wissen: Das ÖPNV-Handlungskonzept des Kreises wird ebenfalls über das Regionalmanagement gefördert. Über die Inhalte stimmt der Kreistag am 12. Dezember ab. Was wohl kommen wird, ist so etwas wie das "Baxi" im Kreis Tirschenreuth. Eher enttäuschend war die Beteiligung an einer landkreisweiten Umfrage zu den Erwartungen der Bürger an den Nahverkehr. Ganze sieben Prozent Rücklauf sind mager. Dafür startete das Landratsamt zusätzlich eine Umfrage bei Unternehmen mit beachtlichen 16 Prozent Rücklaufquote, erläuterte Sachgebietsleiterin Andrea Höning: "Das ist den Firmen wichtig, wenn sie Fachleute aus Ballungsräumen gewinnen wollen. Die fragen gleich für sich und ihre Familien nach dem ÖPNV. Und auch für die Mobilität von Azubis ist das nicht zu unterschätzen."
Dafür gilt es kräftig die Werbetrommel zu rühren, empfiehlt Patrick Dichtler von der Regierung der Oberpfalz. Barbara Mädl will dazu den guten Ruf des "Baxi" aus Tirschenreuth nach Neustadt transferieren. Auch Landrat Meier räumt einem neu organisierten ÖPNV hohen Stellenwert ein: "Wir werden da kraftvoll an die Finanzierung rangehen. Der Kämmerer hat schon geschluckt."
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