Rückblick: Vergangenen April hat der stets hungrige Rasenfresser seinen Dienst begonnen. Sein Auftrag: ein rund 700 Quadratmeter großes Areal zu mähen. Dessen Bodenbeschaffenheit reicht vom typischem Vorgarten-Rasen, seit Jahren von Hand gemäht, bis zur direkt angrenzenden Holper-Wiese mit vielen Wurzeln und Löchern. Zudem muss er dabei anspruchsvolle Steigungen bewältigen.
Skepsis nur am Anfang
Die Skepsis war anfangs groß: Bekommt der kleine Garten-Helfer die nicht gerade kleine Fläche ohne zusätzliche Hilfe in den Griff? Oder muss der alte Rasenmäher womöglich das ein oder andere mal eingreifen? Kommt "Robbie" - so wurde der Mäh-Roboter gleich am ersten Arbeitstag von den Kindern getauft - auf dem ackermäßigen Teil der Fläche zurecht? Und wird die Stromrechnung womöglich unbezahlbar?
Per Hand nachbessern
Soviel schon mal vorneweg: Alles ist bisher zur besten Zufriedenheit gelaufen, die monatlichen Zahlungen an den Stromanbieter haben sich auch nicht verändert. "Robbie" verrichtet brav und emsig seinen Job - zur allerbesten Zufriedenheit. Nach rund ein bis zwei Wochen hatte der Mäh-Roboter das Gelände im Griff, seitdem ist der Rasen stets perfekt getrimmt.
Auch der Begrenzungsdraht, den Petra und Michael Schmid von der Firma Landtechnik Schmid in Pressath bis zu fünf Zentimeter tief im Boden versenkt haben, ist nicht mehr zu sehen und stellt bei allen anderen Aktivitäten im Garten kein Hindernis dar. Stößt der Roboter auf diese Grenze, dreht er ab und mäht an anderer Stelle weiter.
Seit "Robbie" im Einsatz ist, fristet der alte Benzin-Rasenmäher ein einsames Dasein in der Garage. Von Hand nachgebessert werden muss lediglich an Stellen, an denen das neue fleißige Helferlein nicht rankommt - unmittelbar und ganz knapp an Hindernissen wie etwa Schaukelgerüsten, Rutschen und Wäschespinnen.
Seit der Mäh-Roboter unterwegs ist, wurde der Boden - wie auch schon zuvor - nicht extra gemulcht oder anderweitig gepflegt. Das wird durch den fein gehäckselten Rasenschnitt, der liegenbleibt und viele Nährstoffe enthält, automatisch erledigt.
Der Rasen ist nach einem halben Jahr unter neuer Mäh-Herrschaft zwar nicht saftig grün, das aber ist - auch nach Ansicht der Experten - der extremen Trockenheit geschuldet. "So einen Sommer hatten wir schon ewig nicht mehr", betont Petra Schmid von der Firma Landtechnik Schmid. "Und wer gießt schon einen normalen Rasen?" Wenn es wieder mehr regnet, werde der Garten "superschön", verspricht die Mäh-Roboter-Expertin. Wer nach den ersten Monaten mit dem kleinen Gartenhelfer merkt, dass die Rasenfläche, die gemäht wird, zu klein oder zu groß ist, kann jederzeit das Areal entsprechend verändern.
"Wir kappen dann einfach die Kabel und verlängern oder verkürzen diese", erklärt Petra Schmid. Das bedeute keinen großen Aufwand und sei in rund einer Stunde erledigt.
Jeweils zu Beginn einer neuen Mäh-Saison kann der Roboter dann wieder öfter fahren, bis er das Gelände fest im Griff hat. Danach kann die Mäh-Zeit reduziert werden. "Im Frühjahr wächst das Gras mehr, zur Hauptsaison weniger", so die Expertin, dann könne man individuell reagieren.
Wertvolle Zeit
Zu guter Letzt der wichtigste Punkt, der Hauptgrund, warum "Robbie" und Co. für die meisten Menschen so wertvoll sind: die Zeitersparnis. Jeder, der mit einem Benzin-Mäher seine Runden dreht und für diese Tätigkeit keine Leidenschaft entwickelt hat, kann sich ausrechnen, wie viel wertvolle Zeit jetzt herausspringt. Nämlich eine ganze Menge. (puh)
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