Das Salonorchester mit über 30 Musikerinnen und Musikern unter der Leitung von Nicolaus Dick präsentierte dem Publikum in der Stadthalle über zwei Stunden lang ein Konzert mit Melodien aus Operetten, Walzern, Märschen und Polkas alter Komponisten von hoher musikalischer Qualität. Am Ende gab es zurecht großen Beifall und stehende Ovationen, die mit drei Zugaben belohnt wurden. Der Titel des Konzerts „Freunde, das Leben ist lebenswert“ - auch bekannt als Tenorsolo aus der Operette „Giuditta“ – sollte trotz aller momentanen Probleme und Schicksalsschläge auf dieser Welt die schönen Seiten des Lebens nicht vergessen lassen.
Keine leichte Zeit
Dazu gehört ohne Zweifel auch die Aufnahme schöner Musik. Auch wenn die Zeit der Corona-Pandemie für das Orchester alles andere als leicht war. „Abgesagte Konzerte, lange Zeit keine Proben und auch Todesfälle hatten wir zu beklagen“, bedauerte Vorsitzender Max Peter bei der Begrüßung der gut 300 Zuhörer. Selbst kurz vor dem Konzert musste im Orchester wegen Krankheit umbesetzt werden. Er und die Musiker waren trotzdem froh, nach drei Jahren Pause wieder öffentlich auftreten zu können.
Flotter Auftakt
Mit der Polka „Loslassen“ von Carl Michael Ziehrer legten die Musiker gleich flott los. Als Moderator führte Fred Fröhlich gekonnt und humorvoll durch den Abend. „Lassen wir für einige Zeit unsere Sorgen und Ängste los und erfreuen uns an den schönen Melodien, die wir hören werden“ riet er. Er stellte nicht nur die einzelnen Stücke vor, sondern erzählte den Zuhörern auch viele interessante Details zu den Komponisten und die Entstehung ihrer Werke.
Orchesterleiter Dick hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt mit bekannten und weltberühmten Stücken wie dem Konzertwalzer „Gold und Silber“ von Operettenkönig Franz Lehar. Das Orchester spielte aber auch selten zu hörende Werke wie den „Eva-Walzer“ aus der Operette „Eva“, ebenfalls von Franz Lehar, oder dessen „Nechledil-Marsch“. Der zweite Teil des Konzerts begann mit dem bekannten Militärmarsch „Unter dem Doppeladler“ von Josef Franz Wagner. Der schmissige Marsch hat seinen Namen nach dem Wappen des österreichisch-ungarischen Reichs erhalten und ist heute noch der offizielle Marsch des Ersten Österreichischen Artillerie-Regiments. „Freuen wir uns, dass das Militär nicht immer mit Kriegshandlungen verbunden ist“, brachte es Fröhlich auf den Punkt.
Das zweistündige, sehr unterhaltsame Konzert wurde mit einer Polka von Carl Michael Ziehrer eröffnet und mit dem schmissigen „Schönfeld-Marsch“ des gleichen Komponisten beendet. Das Orchester hat trotz langer Pause nichts an musikalischer Qualität verloren. Bedenkt man, dass die Musikerinnen und Musiker als Laien aus reinem Spaß an der Freude spielen, so sind die hohen Anforderungen der Stücke und ihre musikalischen Leistungen in diesem Konzert nicht hoch genug zu bewerten.
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