Schon länger trieb den bekennenden Stadtplatzanwohner die Idee herum, dass man die Geschichte vom schwarzen Kater einem breiteren Publikum nahe bringen müsste. Bei einem Konzert des Salonorchesters traf er die Autorin Maria Hirsch aus Wernberg-Köblitz. Schnell reifte der Entschluss ein gemeinsames Büchlein aufzulegen.
„Ich finde es absolut toll, einzigartig, dass man aus dem Schwarzen Kater, der Symbolfigur des Neustädter Faschingsvereins, so eine tolle Geschichte schreiben kann“, sagte Arthur Troidl. Der Neustädter Faschingsmatador und Präsident des Landesverbandes Ostbayern freute sich über die Präsentation des Buches im Foyer des alten Lobkowitzer Schlosses und sprach von einer tollen Idee.
Fritsch dankte Landrat Andreas Meier, dass er die Räume für diese Gelegenheit zur Verfügung gestellt hatte, mit dem Neustädter Bleikristallherz. „Märchen vorlesen ist auf jeden Fall eine bessere Alternative als der Fernseher oder das Tablet“, meinte Meier, der selbst regelmäßig mit beim Märchenlesen mit Töchterchen Katharina „in eine ganz eigene Gedankenwelt“ abtaucht.
In die Welt des schwarzen Katers durften auch einige Kinder des Städtischen Kindergartens abtauchen, die zur Buchvorstellung geladen waren. Mit viel Phantasie, ein wenig künstlerischer Freiheit und aufbauend auf dem reichen Wissensfundus von Fritsch hat die frühere Lehrerin Hirsch eine liebevolle Geschichte entwickelt.
Der schwarze Kater lebt auf einer Mühle nahe der Kreisstadt. Weil er so zahm ist und als Vegetarier mit den Mäusen so gut auskommt, erhält er den Namen „Carnevale“ – frei aus dem Lateinischen abgeleitet: „der, der kein Fleisch frisst“. Beim Müller macht er sich damit aber wenig beliebt, sollte er doch die Mäuse vom Getreide fernhalten. Schließlich wird "Carnevale" aus der Mühle verjagt und kommt in die Stadt. Auch da stößt er auf wenig Gegenliebe.
Einen Konditor, bei dem der Kater an der leckeren Schokolade schleckt, bringt er auf die Idee der absatzstarken und einträglichen Katzenzungen. Aus der Backstube aber wird er schnell vertrieben. Doch dann kommt die Faschingszeit, der Karneval, und die ausgelassen feiernden Neustädter machen den sympathischen "Carnevale" zum ersten Prinzen der närrischen Zeit.
Fortan darf das Katzentier immer mit Krone und Zepter auf dem Prunkwagen das Faschingstreiben anführen und ziert noch heute, lange nach seinen Lebzeiten, die Orden seiner Nachfolger im Amt des Prinzenpaares. „Das ist eine Tradition mehr, durch die sich unsere Stadt von anderen abhebt“, sagte Bürgermeister Rupert Troppmann. Flankiert von den beiden Vizes Heinrich Maier und Heribert Schubert war er zur Buchvorstellung gekommen.
Karl Wildenauer hatte mit dem aus dem Jahr 1923 stammenden Neustädter Heimatlied von Dr. Josef Gabler für den feierlichen musikalischen Rahmen gesorgt. Eine kleine Abordnung des Faschingsvereins um Vorsitzenden Jürgen Trescher vertrat die heutigen Repräsentanten des schwarzen Katers, die sich mit der goldenen Leistungsspange bei Fritsch für dessen Verdienste um den Verein bedankten. „Die Geschichte von Carnevale“ ist im Reisebüro Richter erhältlich und laut Klappentext für Kinder ab fünf Jahren geeignet. Aber auch Erwachsene können sich an der traditionsreichen und liebevoll illustrierten Geschichte erfreuen.
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