Der diesjährige Vogel des Jahres macht sich ganz schön rar: Keine 1000 Brutpaare in ganz Deutschland und diese nur in überdurchschnittlich warmen und insektenreichen Gegenden gibt es vom Wiedehopf. Umso größer waren Staunen und Freude bei der Ortsgruppe Weiden-Neustadt des Landesbund für Vogelschutz (LBV) als Verena Bauer gleich zwei der markanten Haubenträger im Landkreis Neustadt über den Weg flatterten. Besonders das Aussehen des Vogels sticht ins Auge: Die orangefarbenen Scheitelfedern mit den schwarzen Punkten ähneln ein bisschen der Frisur eines Punks.
Wiedehopf bekommt "Eigenheim"
Wie der LBV Weiden-Neustadt mitteilt, blieben die gefiederten Schönheiten auch in den darauffolgenden Tagen im Landkreis. Vielleicht brüten sie hier? Diese Hoffnung spornte einige Aktive an, den eventuellen künftigen Lebensraum der unverwechselbaren Zugvögel durch "Eigenheime" aufzuwerten. Drei Wiedehopf-Kästen schreinerte Hans Heinrich für die wärmeliebenden Insektenfresser. Das Material wurde von Ingolf Miny gespendet. Gabi Lingl und Nicole Merbald halfen beim Aufstellen und bei der Inneneinrichtung. Dankenswerter Weise hatte der Grundstücksbesitzer seine Erlaubnis erteilt.
Perfekte Tarnung für die Wüste
Über etwas mehr Schutz dürfte sich der Wiedehopf tatsächlich auch freuen. Denn auch wenn man es dem auffällig schwarz-weiß-orange gestreiften Vogel mit dem Bürstenkopf nicht zutraut: In seinem Winterquartier in der Savanne ist er am Boden mit dieser Färbung perfekt getarnt. In der saftig-grünen Oberpfälzer Frühlingslandschaft gegeben, ist es schwerer, einen sicheren Brutplatz zu finden.
Wie zur Belohnung ließ sich tatsächlich einer der in ihrem Bestand gefährdeten Langschnäbel während der Arbeiten auf einem der nahen Bäume blicken. Hoffentlich hielt er von dort aus nach einer Behausung Ausschau, denn dafür gäbe es nun praktisch ein maßgeschneidertes Angebot. Mehr LBV und Wiedehopf unter: www.neustadt-weiden.lbv.de.
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