Seit mittlerweile fünf Jahren wirkt Pater Stanislaus (Strojecki) nun in Uganda. Der beliebte ehemalige Guardian vom Kloster St. Felix konnte schon viele Patenschaften und Hilfsprojekte begleiten, immer unterstützt durch zahlreiche Spenden der Neustädter. Nun war er wieder einmal auf Besuch in der Oberpfalz und berichtete in einem Vortrag in der St.-Felix-Kirche von den neuesten Entwicklungen der Uganda Mission. Dabei informierte er auch über die diversen Hilfsaktionen, die er mit den in der Oberpfalz gesammelten Gelder im letzten Jahr leisten konnte. Coronabedingt war die Zahl der Zuhörer auf 50 beschränkt.
P. Stanislaus wurde von den Gläubigen und Freunden herzlich empfangen. Es freue ihn sehr, dass er immer noch "einfach dazu gehöre", die Verbindungen nach Neustadt trotz der weiten Entfernung nie abgerissen seien und hoffentlich weiter bestehen.
Vieles habe sich trotz Covid-19 im vergangenen Jahr in der grünen "Perle Afrikas", wie Winston Churchill Uganda einst nannte, getan, sagte der Franziskanerpater. Auch in Uganda gab es einen Lockdown, der von der Polizei vor allem in Hauptstadtnähe rigoros durchgesetzt wurde. Schulen und Geschäfte waren geschlossen, lange Zeit auch die Gotteshäuser.
Schulen geschlossen
Das "Nicht-Tragen" von Masken und Social Distancing stellten in Afrika - vor allem auf dem Land - nicht das große Problem dar. Vielmehr aber die ausbleibenden Einkünfte der Menschen, die ihre Geschäfte, Werkstätten und kleinen Transportunternehmen schließen mussten und vor dem großen Problem stünden, ihre Familien nicht mehr ernähren zu können. Auch die geschlossenen Schulen verschärften die Notlage. Während hierzulande der Unterricht irgendwie mit Hilfe von Videokonferenzen oder begleiteten Arbeitsaufträgen weiterging, waren die Schüler in Uganda plötzlich zu Hause, und die Schulbildung setzte komplett aus. "Hinzu kommt, dass auch die Kinder, die ihre täglichen Mahlzeiten normalerweise in der Schule bekommen, auf einmal zu Hause von ihren Müttern versorgt werden müssen", erzählte Pater Stanislaus.
Dennoch habe diese harte Zeit auch etwas sehr Positives hervorgebracht. "Die Jugendlichen, die sonst in der Schule gewesen wären, standen plötzlich zur Verfügung, und gemeinsam konnte man tolle Projekte ins Leben rufen, wie zum Beispiel einen Jugendchor. Mit ihm fahre ich zu den verschiedenen "Outstations" (Filialkirchen, die zur Pfarrei gehören), um dort die Gottesdienste musikalisch zu gestalten." Dank der finanziellen Unterstützung der polnischen Regierung konnte ein modernes Sportzentrum in Kakooge gebaut werden. So haben die Jugendlichen in der Zeit des Lockdowns eine sinnvolle und bereichernde Beschäftigung.
Die Mission der Krakauer Franziskanerminoriten in Uganda besteht seit 20 Jahren - was im April 2021 Anlass zu einem großen Fest gab. P. Stanislaus berichtete auch von den Menschen, denen von den Oberpfälzern in besonderem Maße geholfen wurde. Er erwähnte das Mädchen Esther Nandyose, eine Jurastudentin, die schon längere Zeit mit einer Hepatitis-Infektion zu kämpfen habe. Die Krankheit hole sie immer wieder ein. Trotzdem konnte sie ihr Studium wieder aufnehmen und lege zur Zeit Prüfungen ab.
Baby vor Herz-OP
Das Baby mit Herzfehler, Namakula Rolena , für dessen OP in der Weihnachtszeit Geld gesammelt wurde, sei mittlerweile auf der Warteliste für Herz-OPs. Es gibt in Uganda nur einen Chirurgen, der Kinder am Herzen operieren könne.
Trotz all dieser Widrigkeiten tut P. Stanislaus seinen Dienst in Uganda immer noch gerne. "Die Menschen sind mir ans Herz gewachsen, sie vertrauen mir", sagte er. Als nächstes wolle er einen Fonds aus Spenden aufbauen, um die Arzt-und Krankenhauskosten speziell für Kinder daraus finanzieren zu können.
Pater Stanislaus in Uganda
- Seit dem Jahr 2000 leiten die Franziskaner aus der Provinz Krakau (Polen) das Kloster St. Felix, Neustadt.
- Pater Stanislaus (Strojecki) steht dem Kloster 16 Jahre lang als Guardian vor.
- 2016 wird er als Missionar nach Uganda geschickt.
- Die Neustädter halten zu P. Stanislaus weiterhin Kontakt und unterstützen seine Missionsarbeit mit Spenden.
- Bislang haben bereits über 160 Patenschaften Kindern und Jugendlichen eine Berufsausbildung sowie medizinische Versorgung ermöglicht.









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