Neustadt an der Waldnaab
29.08.2024 - 10:35 Uhr

Stromverbrauch für Licht in Neustadts Straßen sinkt, aber die Kosten steigen

Neustadt/WN spart Strom. Fast überall in der Stadt leuchten LED-Lampen. Billiger wird es deswegen aber erstmal nicht. Dafür benennt die Stadt Verantwortliche.

Bürgermeister Sebastian Giering (links) und Energiereferent Karl Meier (rechts) begutachten die erste LED-Stadtlampe am Neustädter Stadtplatz am Haus der Wohnungsbaugesellschaft St. Martin. Bild: Stadt Neustadt/Ramona Herrmann/exb
Bürgermeister Sebastian Giering (links) und Energiereferent Karl Meier (rechts) begutachten die erste LED-Stadtlampe am Neustädter Stadtplatz am Haus der Wohnungsbaugesellschaft St. Martin.

Bereits seit mehreren Jahren investiert die Stadt Neustadt in energiesparende LED-Beleuchtung, um auf Straßen und Plätzen für Helligkeit zu sorgen. Nach und nach werden die veralteten Neon-Röhren und Halogenbeleuchtungsmittel ersetzt. In einer Pressemitteilung schreibt die Stadt, dass 2023 mehr als 250 Lampen oder Leuchtmittel durch stromsparende LED-Technik ersetzt wurden.

Aktueller Stand der Zahlen

Das Bayernwerk errechnet die Jahresbedarfswerte für den Strom der Straßen- und Wegelampen. Ein Vergleich des Jahres 2021 mit 2024 ergibt laut Aussagen aus dem Rathaus eine erwartete Einsparung um 43 Prozent.

Obwohl die Stadt ihren Verbrauch deutlich um knapp die Hälfte reduziert hat, zeigen die Jahresabrechnungen, dass die Kämmerin für den Strom der Straßenbeleuchtung deutlich mehr berappen muss als in früheren Jahren. Im Jahr 2022 flossen 25.575 Euro für 160.103 Kilowattstunden Strom für die nächtliche Beleuchtung der Wege vom Konto weg. Im Jahr 2024 sind es 84.576 Euro, also mehr als die dreifache Ausgabe für die Straßenbeleuchtung. Und das obwohl die Lampen rund ein Viertel weniger, exakt 123.841 Kilowattstunden Strom benötigten.

Warum steigen die Kosten?

Ein Grund für die enorme Steigerung der Ausgaben ist nach Auskunft aus dem Rathaus der Wegfall der Strompreisbremse, die 2023 eingeführt wurde, aber nun keine Gültigkeit mehr hat. Ein weiterer Grund sei der überhöhte Strompreis, den Gemeinde- und Städtetag im August 2022 für alle Gemeinden in Niederbayern und der Oberpfalz vertraglich abgeschlossen hatten, kritisiert Bürgermeister Sebastian Giering. Dieser Preis gilt für drei Jahre.

Dass es für die Stadt und damit für die Bürger, mit deren Steuergeldern auch diese Kosten bezahlt werden, nicht noch teurer wurde, ist vor allem dem städtischen Energiereferenten Karl Meier zu verdanken. Er analysierte akribisch, welche Lampen an welcher Stelle eingesetzt sind und durch welche energiesparenden Leuchtkörper sie am sinnvollsten ersetzt werden können.

Wie geht es weiter?

„Unser Ziel ist es, den Verbrauch weiter zu senken und auch die 27 letzten veralteten Halogenlampen der Stadtplatzbeleuchtung auszutauschen“, kündigt Bürgermeister Sebastian Giering an. Hierzu laufen aktuell bereits Tests mit einer LED-Versuchslampe am Haus der Wohnungsbaugesellschaft St. Martin. "Die freundliche Lichtfarbe, die die bisherigen Lampen hatten, soll weiterhin erhalten bleiben."

Davon können sich Bürger ab Einbruch der Dunkelheit täglich selbst überzeugen. Ein Blick genügt, um die Testlampe gegenüber der katholischen Kirche zu begutachten. „Wir können die Strompreise nicht beeinflussen, wohl aber unseren Verbrauch weiterhin reduzieren“, gibt Rathauschef Giering als Weg vor.

 
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