Neustadt an der Waldnaab
15.10.2024 - 11:24 Uhr

Teuflisches Wochenende in Neustadt/WN: Beim "Brucksaler" sind die "Stoapfalz Deifl" los

Die „Stoapfalz Deifl’n“ stellen am 19. und 20. Oktober in der Brucksaler-Scheune in Neustadt/WN handgeschnitzte, furchteinflößende Krampusmasken und Verkleidungsaccessoires aus. Höhepunkt ist eine spektakuläre Show.

Immer mehr Menschen interessieren sich für das Perchten- und Krampusbrauchtum, das längst den Weg aus dem bayerisch-österreichischen Alpenraum zu uns in die Oberpfalz gefunden hat. Über mangelnde Interessenten können sich daher die „Stoapfalz Deifl’n“ nicht beklagten. Seit der Gründung vor zwei Jahren stieg die Mitgliederzahl rasant von 7 auf aktuell 25 Aktive an. Dabei kann sich jeder oder jede Neue zunächst als Anwärter ein Jahr lang ein Bild von der Gruppe und dem Brauchtum machen und dann entscheiden, ob er dabeibleiben will, erklärt Peter Kick, einer der Gründer, auf .

"Wir befinden darüber, ob er auch in die Gruppe passt“, klärt Peter Kick, einer der Gründer, auf. In dieser Zeit leisten die Anwärter Helfer- und Ordnerdienste.

Am Samstag und Sonntag, 19. und 20. Oktober, können sich die Besucher in der Brucksaler-Scheune vor 80 furchterregenden Masken, doppelt so viele wie im letzten Jahr, gruseln, sich aber aber auch an der Handwerkskunst solcher Schnitzerarbeiten erfreuen und mit den freundlichen Männern und Frauen hinter den Masken sprechen.

Zu sehen sind auch wieder viele Verkleidungsaccessoires, von Anzügen und Glocken, bis hin zu Stöcken, Gürteln, Ketten und Tierfellen. „Wir haben uns heuer zehn neue Masken schnitzen lassen. Die Serie sollte einen Bezug zu unserer Gruppe und zur Stoapfalz haben“, erklärt Kick. Für die Oberpfälzer war es deshalb mehr als spannend, als sie nach Spielberg in Österreich zu ihrem Haus- und Hofschnitzer Patrick Schmuck reisten und erstmals das Ergebnis seiner neuesten Auftragsarbeit für die Stoapfalz Deifl’n begutachten konnten. Schmuck hat in jedes Gesicht seiner „Pazi-Masken“ Steine geschnitzt. Die gelungenen neuen Werke sind natürlich auch in Neustadt ausgestellt.

Sabrina Arnold aus Weiden ist von Beginn an bei der Gruppe dabei und hat sich schon als Kind dem schaurigen Brauchtum rund um die zwölf Raunächte zwischen den Jahren verschrieben. Als Jugendliche verfolgte sie einen Raunachtlauf im Salzburger Land und ließ sich davon faszinieren.

Als Peter Kick und Johannes Stilp vor zwei Jahren die „Stoapfalz Deifl’n“ gründeten, entschloss sie sich sofort mitzumachen. Seitdem treibt sie bei den Auftritten ihr Unwesen als Hexe oder auch als Weibsteufel. "Weibsteufel sind nicht so stark im Brauchtum verankert, weil dieses früher fast ausschließlich nur von Männern ausgeübt wurde, die auch unter Hexenmasken schlüpften. Die Frauen verkörpern heute die moderne Art des Brauchtums“, erklärt sie. Sie weiß viel über das Perchten- und Krampus-Brauchtum und wird deshalb als Moderatorin die Show am Samstagabend begleiten.

Die neue Show mit einer Mischung aus traditionellen Elementen, moderner Performance-Kunst und pyrotechnischen Einlagen, wird am Samstag um 20.30 Uhr erstmals auf dem Parkplatz neben dem Brucksaler-Zoigl zu sehen sein. „Wir bieten keine Monstershow. Wir wollen damit das alte Brauchtum rund um die Raunächte in Erinnerung rufen“, sagt Sabrina Arnold. Grundlage einer Show sei eigentlich immer ein eigenes, kleines Stück. Für das neue Stück laufen schon seit einigen Monaten die Vorbereitungen und Proben. „Es geht darin dieses Mal um einen Schmied, der noch nach dem Abendläuten arbeitet und dafür bestraft wird“, klärt Kick auf. Mehr will er nicht verraten. Wie die sensationellen pyrotechnischen Einlagen funktionieren, lässt er sich auch nicht entlocken: „Betriebsgeheimnis", sagt er schmunzelnd.

Hintergrund:

Ausstellung der "Stoapfalz Deifl'n"

  • Wann: Samstag, 19. Oktober, von 13 bis 19.30 Uhr und Sonntag, 20. Oktober, von 11 bis 18 Uhr.
  • Wo: In der Scheune hinter der Zoiglstube „Zum Brucksaler" in Neustadt/WN, Bahnhofstraße 13
  • Eintritt: frei
  • Höhepunkt: Neue Show der „Stoapfalz Deifl’n“ am Samstag, 19. Oktober, um 20.30 Uhr auf dem Parkplatz beim Brucksaler-Zoigl
 
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