Am vergangenen Sonntag zeigten Tom und Basti in der Stadthalle in Neustadt/WN ihr „zwoaschneidiges“ Programm. Viele Fans aus der Region kamen, um das Wirtshausduo Tom & Basti live zu erleben – einige aus sehr persönlichen Gründen: Ein Ehepaar berichtete schmunzelnd, dass ihre Söhne ebenfalls Thomas und Sebastian heißen und sie so auf das spaßige Duo aufmerksam wurden.
Viele der über 500 Besucher kamen nach dem Abend voller Musik, Witz und „zwoaschneidiger“ Unterhaltung aus der Veranstaltung und hatten ein Lächeln im Gesicht, das die beiden aus der niederbayerischen Gemeinde Mauth angereisten Künstler Thomas Graf (Tom) und Sebastian Hackl (Basti) an diesen Tag hineinzauberten.
Wortspiele und Seitenhiebe
Mit Knopfharmonika und Gitarre nahmen Tom & Basti ihr Publikum mit auf eine Reise durch das typisch bayerische Wirtshausleben samt „Wirtshausgschmader“ – garniert mit bissigen Wortspielen, augenzwinkernden Seitenhieben, musikalischer Präzision und Gesang. Sie führten die „Neistadler“ wie sie die Neustädter nannten, durch so manche Alltagssituation, wobei die Dialoge unaufgeregt und treffsicher in sich griffen.
Es war eine perfekt abgestimmte Mischung aus Musik, Witz und wirtshäuslicher Alltagsschläue – unverkennbar im niederbayerischen Dialekt durch beide „schneidigen Burschen“ immer sehr „zweischneidig miteinander“ geführt. Kein Thema war tabu, nichts zu alltäglich, um daraus nicht ein humorvolles Kabinettstück zu machen: Vom Carport-Bau samt staatlicher Förderung über den verschwundenen „Waldler-Finger“ bis zur Männergrippe war alles dabei. Obwohl beide froh sind, noch alle Finger zu haben, fehlt eigentlich einem echten „Waldler“ immer ein Finger, was ein Statussymbol darstellt. „Wer bei uns in Mauth noch alle Finger hat, gilt als fauler Hund!“.
Besonders gefeiert wurde das Einheitsdialekt-Lied: Ein urkomischer Versuch, ganz Bayern sprachlich zu vereinen, dessen Refrain in der Essenz schlicht lautete: „Bringts uns a Bier!“.
Mount Everest oder Hühner
Auch aktuelle Gesellschaftsphänomene fanden ihren Platz im Programm – etwa der örtliche Tätowierer, der Geburtsdaten und Namen der Kinder kunstvoll unter die Haut der Väter und Mütter bringt („Ihr solltet mal unseren Postboten sehn!“), oder das heitere Philosophieren über Urlaubstrends: Während Tom vom Abenteuer mit „Reinhold Messner“ am Mount Everest schwärmt, schwört Basti auf Wohnwagenurlaub mit eingezäunter Stellplatzparzelle für die mitgebrachten Hühner. „Wir haben die Hühner wegen der gesunden Eier dabei und schlachten die Hühner vor Ort. Wenn die Hühner aufgegessen sind, fahren wir heim“.
Tom ereilte schließlich eine dramatische Husten- und Grippeattacke, die er mit trockenem Humor kommentierte: „Gut, dass in der ersten Reihe viele Brillenträger sitzen – wegen der Tröpfchen.“ So entstand ganz beiläufig ein weiteres Highlight des Abends: Der „Hipp-Hipp-Managripp-Song“. Schließlich ging es wieder gesundet und unterhaltsam weiter. Nachdenkliche Töne schlugen die beiden mit dem „S’Bacherl-Lied“ an – ein stiller Moment. Tom offenbarte seine Abneigung gegenüber dem Winter, während Basti seine Leidenschaft für Lebkuchen und Weihnachtsduft verteidigte.
Das Publikum ließ die beiden Vollblut-Entertainer nicht ohne Zugabe von der Bühne. Darin präsentierten sie ihre lustigen Hochzeitsband-Erlebnisse mit flotter Tanzmusik und einem „Hosentürlwetzer“. Mit dem augenzwinkernden Abschiedssong „Mehrer Tiramisu“, einer bayerischen Version von „Sierra Madre“ endete der humorvolle "Neistadl - Abend".
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