Die Neustädter kannten Erich F. Schmid als offenen, sehr kommunikativen Menschen, der sich immer mit ganzer Kraft und Nachdruck für alle Belange eingesetzt hat und auch im hohen Alter noch als Anschieber galt.
30 Jahre lang widmete sich Schmid der Kommunalpolitik. Von 1978 bis 2008 saß er für die SPD im Neustädter Stadtrat, davon zwei Legislaturperioden als zweiter Bürgermeister. Er gehörte dem Finanz- und Rechnungsprüfungsausschuss an und hat bei der „Wobau“ mitgearbeitet.
Der gebürtige Münchner setzte sich stets für all jene ein, die es im Leben nicht leicht hatten. Sein Engagement in der AWO bleibt unvergessen. Am 1. November 1975 trat er die Nachfolge von Josef Eichinger als Ortsvorsitzender an. Er leitete lange Jahre nicht nur den Ortsverband Neustadt, sondern stand auch an der Spitze des Kreisverbands (1982 bis 2011) und des Bezirksverbands Niederbayern/Oberpfalz (1996 bis 2008). Durch diese Tätigkeit hat Schmid Neustadt weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht. Sehr viele der überregionalen Kreis- und Bezirksvorsitzende der AWO lernten Dank Erich F. Schmid Neustadt kennen und schätzen. Auf seine Initiative ging auch die Hausaufgabenhilfe der Arbeiterwohlfahrt und das "Essen auf Rädern" zurück.
Als Schmid 2013 die Bürgermedaille der Stadt Neustadt verliehen bekam, beschrieb Bürgermeister Rupert Troppmann seinen unermüdlichen Einsatz für die AWO wie folgt: „Es gibt in Neustadt zwei Dinge, die gehören zusammen wie Max und Moritz, wie Pat und Patachon, wie Hopfen und Malz. Und das sind die Arbeiterwohlfahrt und Erich F. Schmid.“ Zu Schmids Lebenswerken als AWO-Bezirksvorsitzender zählen das Franz-Zebisch-Altenheim Weiden, Altenheime in Pocking, Landshut und Kümmersbruck sowie der AWO-Kindergarten in Altenstadt. Neben der Bürgermedaille wurde Schmid außerdem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Sein Herz schlug aber auch für den ASV Neustadt, bei dem er ebenfalls dem Vorstand angehörte. Sein Verdienst war es, dass der ASV Eigentümer der Waldsportanlage ist.
Langjährige Weggefährten erinnern sich aber auch an einen Mann, der gerne von früher erzählte, alte Geschichten auspackte von seinem Umzug von Oberbayern in die Oberpfalz, von seinen Begegnungen bei Modeschauen, mit denen er als Handelsvertreter für Textilien aus beruflichen Gründen zu tun hatte, über seine Erlebnisse bei den Fliegern und seine fachlich fundierten Vorträge über Makramee-Unterwäsche oder ägyptische Baumwolle.
Der Trauergottesdienst findet am Dienstag, 6. August, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Georg statt, die Beerdigung schließt sich um 11.30 Uhr im Weidener Stadtfriedhof an.
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