Neustadt an der Waldnaab
04.12.2022 - 16:34 Uhr

Nach vergeblicher Pächtersuche: DJK Neustadt betreibt Sportheim in Eigenregie

Schlechte Karten haben die Vereine, die ihr Vereinsheim neu verpachten müssen. Der Vorsitzende der DJK Neustadt, Rupert Troppmann, kann ein Lied davon singen. Sogar eine kostenfreie Verpachtung brachte keine Bewerber.

Zumindest in den Wintermonaten wird sich der DJK-Vorsitzende Rupert Troppmann seine Halbe im Sportheim selbst einschenken müssen. Mangels Pächter betreibt der Verein die Gaststätte in Eigenregie, allerdings mit einer Angestellten hinter dem Tresen. Bild: prh
Zumindest in den Wintermonaten wird sich der DJK-Vorsitzende Rupert Troppmann seine Halbe im Sportheim selbst einschenken müssen. Mangels Pächter betreibt der Verein die Gaststätte in Eigenregie, allerdings mit einer Angestellten hinter dem Tresen.

Die DJK Neustadt sucht schon seit längerer Zeit einen Pächter fürs Vereinsheim. "Trotz vielfältiger Bemühungen hat sich niemand als Pächter beworben", bedauert der Vorsitzende Rupert Troppmann. Jetzt nimmt der Verein das Heft notgedrungen selbst in die Hand, zumindest vorübergehend.

Nicht nur für den Vorsitzenden sind die Vereinsheime der gesellschaftliche Mittelpunkt für die Vereinsmitglieder. "Nach Corona wird es für die Vereine immer schwieriger, geeignete Pächter zu finden", bedauert er. Die ungewisse Lage auf dem Energiemarkt halte zudem viele davon ab, sich selbständig zu machen. Trotz vielfältiger Bemühungen konnte nach der Aufgabe des bisherigen Pächterpaares Bianca Reiher-Matthies und Eitel Reiher Anfang November kein Nachfolger gefunden werden. "Im Hinblick auf die unberechenbare Lage auf dem Energiesektor war der Vorstand sogar bereit, das Sportheim kostenlos zu verpachten. Selbst auf dieses Angebot gab es keine Resonanz", zeigte sich Troppmann enttäuscht.

Eine Schließung der Gaststätte war für den Vorstand keine Option, da damit das Sportheim verschwunden und ein Neuanfang erheblich schwieriger geworden wäre. "Den Betrieb durch die Mitglieder oder Abteilungen fortführen zu lassen, war ebenfalls keine Option, da es immer einen Verantwortlichen braucht, der die Getränkelieferungen, gewerblichen Auflagen, Öffnungszeiten und die Reinigung überwachen muss".

So traf der Vorstand die Entscheidung, dass der Hauptverein den Betrieb DJK-Sportheims selbst übernimmt und dieses mit einer Angestellten fortbetreibt. Ein Glücksfall war, dass die bisherige Pächterin Bianca Matthies-Reiher für diese Aufgabe gewonnen werden konnte.

Die Mitglieder müssen nun allerdings Einschränkungen bei den regelmäßigen Öffnungszeiten hinnehmen. Seit 1. Dezember ist die Sportgaststätte am Mittwoch von 18 bis 22 Uhr, am Freitag von 17 bis 23 Uhr und an Sonntagen von 10 bis 12 Uhr geöffnet. "Mit diesem Konzept möchte die Vorstandschaft in erster Linie die Geselligkeit und das wichtige Miteinander im Verein aufrechterhalten", erklärt der Vorsitzende. Darüber hinaus sollen damit auch die enormen Energiekosten für das Haus aufgefangen werden. Das gesamte Gebäude mit Gaststätte, Gymnastikraum, Pächterwohnung und Umkleidekabinen wird seit Jahren mit einer Pelletheizung beheizt. Aber auch die Preise für diese ökologische Lösung schießen durch die Decke.

Folgen für die Vereinsmitglieder sieht der Vorsitzende nicht. Die geplanten Weihnachtsfeiern, der Ehrenabend und der DJK-Fasching finden statt. "Dass das momentane Konzept keine Dauerlösung sein kann, ist uns klar. Uns geht es darum, zumindest bis März die Wintermonate ohne Stillstand in der Gaststätte zu überbrücken". Hauptaugenmerk legt der Verein auch in Zukunft auf ein Pachtverhältnis.

Hintergrund:

Die DJK Neustadt und ihr Sportheim

  • Die DJK St. Martin Neustadt/WN. hat derzeit rund 1600 Mitglieder
  • Das erste Sportheim wurde Mitte der 60er Jahre gebaut und Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in die jetzige Form umgebaut und erweitert.
  • Die Gaststätte hat rund 80 Sitzplätze und in den Sommermonaten zusätzliche Plätze auf einer großen Terrasse.
 
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