Neustadt an der Waldnaab
29.01.2023 - 09:47 Uhr

Weniger Spenden seit Corona: Hospiz St. Felix in Neustadt/WN braucht Unterstützung

Die Hospizarbeit in Neustadt/WN finanziert sich zum Großteil aus Spenden. In den vergangenen zwei Krisenjahren gab es davon wesentlich weniger. Um so größer ist die Freude über die Gabe einer Firma.

Der Chef der Faltenbacher Stahl- und Metallbau, Josef Faltenbacher (rechts), überreicht gemeinsam mit Betriebsleiter Markus Zielbauer einen Spendenscheck in Höhe von 2700 Euro an Hospizleiterin Susanne Wagner. Bild: prh
Der Chef der Faltenbacher Stahl- und Metallbau, Josef Faltenbacher (rechts), überreicht gemeinsam mit Betriebsleiter Markus Zielbauer einen Spendenscheck in Höhe von 2700 Euro an Hospizleiterin Susanne Wagner.

Susanne Wagner zeigte sich dankbar, dass es Menschen wie Josef Faltenbacher gebe, die von sich aus durch Spenden Gutes tun. Denn das Hospiz St. Felix habe die Verpflichtung, sich zum Großteil aus Spenden zu finanzieren. Und diese seien die letzten beiden Jahre um 25 Prozent eingebrochen. Verantwortlich dafür sei die Coronakrise. Wichtig ist die Arbeit nach wie vor. Derzeit sind acht von neun Betten belegt.

Die Firma Faltenbacher GmbH hatte zu Weihnachten auf Kundenpräsente verzichtet und spendete nun stattdessen 2700 Euro an das Hospiz St. Felix. Ein Prinzip, das sich bereits in den vergangenen Jahren bewährt habe: Der Stahl- und Metallbauer aus Pirk hält die Kundenpräsente für nicht mehr zeitgemäß, zumal sie auch bürokratische Hürden mit sich brächten. Anstelle der Präsente spendet die Firma Geld an örtliche Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten - und jetzt das Hospiz.

„Heuer wollen wir den Menschen danken, die unser Land aufgebaut haben, denen wir unseren Wohlstand verdanken und an die meiner Meinung nach zu wenig gedacht wird“, erklärte Firmenchef Josef Faltenbacher. Da Hospizarbeit fast ausschließlich aus Spenden und einem hohen Maß an ehrenamtlichem Engagement ermöglicht werde, sei es nicht nur sein Wunsch, sondern auch der Wunsch seiner Mitarbeiter gewesen, die Hospizarbeit zu unterstützen. „Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben und sich zum Wohle aller eingebracht haben, haben ein würdiges und selbst bestimmtes Leben bis zum Ende verdient."

Dieser Meinung schloss sich Susanne Wagner an. Sie stellte ebenfalls fest, dass in den pflegerischen Bereichen die Menschen aufschlagen würden, die das Land mit aufgebaut hätten. „Man darf den Menschen an ihrem Lebensabend nicht den Stolz nehmen, muss ihnen Respekt entgegenbringen und nicht das Gefühl geben, dass sie Bittsteller sind“, stellte sie fest. Die Hospizleiterin stellte dem Spender, der gemeinsam mit Betriebsleiter Markus Zielbauer auf den Felixberg gekommen war, ausführlich die Arbeit im Hospiz vor. Die Spende wird für Schulungen des Personals für „Wickel und Auflagen“, eine alternative Pflegemethode, Verwendung finden.

Hintergrund:

Das ist das stationäre Hospiz St. Felix

  • 2019 in Neustadt/WN eröffnet
  • Neun Betten
  • Seit Eröffnung 240 Menschen beim Sterben begleitet
  • Finanzierung: Betriebskosten werden zu 95 Prozent durch die Kranken- und Pflegekassen gedeckt. Für die verbleibenden 5 Prozent braucht es Eigenmittel
  • Ohne den Förderverein für Schwerkranke e.V. sowie die aktive Unterstützung von Spendern und Sponsoren kann das Hospiz nicht existieren
  • Spenden an die Pax Bank eG, IBAN: DE07 3706 0120 1201 2701 00, Empfänger: Hospiz Sankt Felix
    Kennwort: Sankt Felix.
 
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