Die tierischen Bewohner des Bayerischen Walds kennt derzeit wahrscheinlich keiner besser als der Tier- und Waldversteher Wolfgang Schreil alias Woid-Woife. Er spricht mit ihnen, pflegt verletzte Tiere, zieht sie auf und schießt dabei tolle Fotos. "Stärke bedeutet, den Kleinsten und Schwächsten die Hand zu reichen" - das ist eines der Lebensmottos des Waldlers, der in Neustadt in der Stadthalle zu Gast war.
Bilder von einheimischen Tieren stimmten die zahlreichen Besucher auf den Vortrag ein. Man kennt ihn, den Mann aus Bodenmais. Den Woid-Woife. Beinahe kein Fernsehbericht, der sich um die Natur im Bayerischen Wald dreht, verzichtet derzeit auf die markante Persönlichkeit. "Mein Herz schlägt für die Tiere im Wald, und das deutschlandweit", bekennt Schreil. Das kann man auch daran erkennen, dass der "Woife" durchaus auch in Norddeutschland Vorträge hält. Dann natürlich auf Hochdeutsch, aber die Dokumentation "Anna und der wilde Wald" haben den Mann, dem Bodenmais sogar ein Denkmal gesetzt hat, bekannt gemacht.
Er kann sie den Menschen näher bringen, alltägliche Tiere wie Rötelmaus, Haubenmeise, Rotkehlchen oder Fichtenkreuzschnabel. Es ist schon erstaunlich, dass einige Besucher schön öfter in seinen Vorträgen waren. Und selbst die zahlreichen Kinder in der Stadthalle Neustadt hängen an seinen Lippen und freuen sich über die Bilder.
Und dabei kommt immer wieder Lotta, der Steinmarder, ins Bild. Schreil hat Lotta großgezogen und so ihr Vertrauen gewonnen. Er verrät den Zuhörern immer wieder, wie ihm diese großartigen Tieraufnahmen gelingen. "Zu Hause im Garten ruhig hinsetzen und zuschauen. Sitzen und Liegen, dazu ist mein Körper geboren." Dazu schmunzelt er, denn ein Balletttänzer ist er wahrlich nicht, der Woid-Woife. Früher gehörte er zu den stärksten Männern, war Steinheber und Deutscher Meister. Gesundheitliche Probleme zwangen ihn zum Umdenken.
Von den Eichhörnchen ist er begeistert und selbst eine Kreuzotter hat er ins Herz geschlossen. Sie gehört in unsere Natur, sagt er. "Kein Tier ist gut oder böse. Alle haben aber ein Recht auf Leben. Eine meiner Aufgaben ist es, euch diese Tiere sympathisch zu machen."
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