„Der Holzmarkt ist zusammengebrochen, und der Borkenkäfer ist aufgrund seiner anhaltend großen Population nicht zu bremsen.“ Vorstand und Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Eschenbach, Reinhard Wiesent, hat für die Besucher der Infoveranstaltung in Neuzirkendorf keine guten Nachrichten. Matthias Rupp, Leiter des Forstreviers Neustadt-Scheckenhof, begründete die Probleme mit der langen Trockenperiode im Vorjahr sowie mit dem vergangenen Winter mit ebenfalls zu geringen Niederschlägen. Auch im Frühjahr 2019 sei die Ausbreitung des Borkenkäfers durch die Witterung begünstigt worden. Die Waldgebiete in ganz Bayern hätten mit dem Problem zu kämpfen, besonders extrem sei es aber im Franken- und im Bayerwald.
Neue Bäume zu pflanzen sei wegen der Trockenheit derzeit auch kaum möglich, bedauerte Rupp. Vom Staat gebe es nun finanzielle Unterstützung für Waldbesitzer, damit diese die befallenen Bäume so schnell wie möglich aus dem Wald bringen können. „Alles muss raus, sonst gibt es nichts“, sagte Reinhard Wiesent bezüglich der staatlichen Förderung. Keine Förderung gebe es, wenn der Waldbesitzer das Holz direkt zum Sägewerk transportieren würde.
Beste Bekämpfungsmaßnahme seien saubere Wälder, damit möglichst kein Brutmaterial des Käfers vorhanden sein könne. Dass der Buchdrucker-Borkenkäfer sich im Baum breit gemacht habe, zeige sich am ausgeworfenen Bohrmehl und der frühzeitig abfallenden Rinde. Der Befall durch den Kupferstecher-Borkenkäfer hingegen mache sich nicht sofort bemerkbar, die Bäume zeigten erst nach einiger Zeit absterbende Kronen. „Die Fichte stirbt flächenweise weg und kann mit dem Klimawandel nicht Schritt halten“, so der Warnruf von Wiesent an die Waldbauern. In der Tschechischen Republik würden ganze Flächenstücke „aufgegeben“, weil dort die Schäden so rasch um sich greifen würden.
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