Neuzirkendorf bei Kirchenthumbach
07.08.2024 - 11:21 Uhr

Patronatsfest in und um Wallfahrtskirche St. Laurentius Weißenbrunn

Am Sonntag, 11. August feiert die Pfarrgemeinde Sankt Georg das Patronatsfest St. Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn. Die Kirche steht idyllisch zwischen Neuzirkendorf und Troschenreuth und hat eine bewegte Geschichte.

Die Pfarrei St. Georg feiert am Sonntag, 11. August, das Patronatsfest des heiligen Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn. Dieses Fest bietet eine gute Gelegenheit, die meist verschlossene Wallfahrtskirche zu besuchen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen und die kulinarischen Spezialitäten zu genießen. Archivbild: lep
Die Pfarrei St. Georg feiert am Sonntag, 11. August, das Patronatsfest des heiligen Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn. Dieses Fest bietet eine gute Gelegenheit, die meist verschlossene Wallfahrtskirche zu besuchen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen und die kulinarischen Spezialitäten zu genießen.

Viele Kranke aus dem In- und Ausland pilgerten im 17. und 18. Jahrhundert nach Weißenbrunn in der Hoffnung, das Wasser dort könnte sie heilen. In unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche St. Laurentius steht eine Kapelle mit dem Brunnen. Votivtafeln und Holzkrücken, die im Chorraum der Kirche neben dem Hochaltar hängen, zeugen davon.

Urkundlich wurde die St. Laurentiuskirche mit Kapelle und Brunnen erstmals 1119. Die damalige Holzkirche wurde 1429 im Hussitenkrieg zerstört. Die zweite Kirche entstand 1494 und fiel dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer.

Das Gotteshaus in der jetzigen Form wurde nach den Plänen von Balthasar Neumann 1736 erbaut. Bis 1803 war Weißenbrunn im Besitz des Klosters Michelfeld. Danach übernahm der Staat Bayern den umliegenden Klosterwald. Um das Gotteshaus kümmerte sich niemand. Zu dieser Zeit ging die Baupflicht an die Filialgemeinde Neuzirkendorf über.

Aus einem Schreiben vom 31. März 1908 geht hervor, dass sich der Verfall überall bemerkbar mache. Deshalb wurden auf Drängen des königlichen Bezirksamtes wenigstens die größeren Schäden an der Kirche von der Ortsgemeinde Neuzirkendorf ausgebessert. Weiter heißt es: „Freiwillig aber geschieht nichts und der Verfall der Kirche ist unausbleiblich.“

1928 wurde das Gotteshaus wegen Baufälligkeit polizeilich gesperrt und 1932 vom Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg zum Verkauf freigegeben, um abgebrochen zu werden. Beherzte Männer aus Neuzirkendorf verständigten daraufhin das Landesamt für Denkmalpflege und konnten so Verkauf und Zerstörung verhindern.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde das Gotteshaus im April 1945 bei Kampfhandlungen in der Umgebung von einer Granate getroffen. Aus den Aufzeichnungen des Auerbachers Rudolf Weber geht hervor, dass Dach und Decke der Kirche stark zerstört wurden. Durch eine vollständige Innen- und Außenrenovierung in den 1950er und 1970er Jahren erhielt die Wallfahrtskirche ihr jetziges Aussehen. Um 1990 musste teilweise im Inneren und an den Außenmauern der Putz ausgebessert und die Kirche komplett gestrichen werden.

2000 wurde der noch fehlende Glockenturm mit vier Glocken auf dem Dach als Dachreiter ergänzt. 2004 folgte eine neue Pfeifenorgel, die am Festtag des heiligen Laurentius am 8. August eingeweiht wurde.

Seit Jahren ist das Gotteshaus Ziel junger Brautpaare, die sich in dieser idyllischen Umgebung trauen lassen. Jeden Sonntagnachmittag ist die Kirche zu Besichtigung und Gebet geöffnet. Höhepunkt im Jahresablauf ist das jetzt wieder anstehende „Weißbrunnfest“, zu dem viele Besucher erwartet werden.

Info:

Festprogramm am Sonntag, 11. August

  • 9 Uhr: Festgottesdienst mit Gesangsgruppe
  • Anschließend Frühschoppen mit Weißwurstessen
  • Mittagessen mit Schweinebraten und Knödeln
  • Am Nachmittag Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen und gegrillte Spezialitäten
  • 14 Uhr Dankandacht zu Ehren des heiligen Laurentius
 
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