Am Fronleichnamstag setzen Katholiken ein starkes öffentliches Bekenntnis zu ihrem Glauben. In Niedermurach gab eine Information von Pfarrer Herbert Rösl über die Bestimmungen zur Gestaltung des Festes den Anstoß, zur Feier auch eine Prozession abzuhalten. Pfarrgemeinderatssprecherin Irmgard Glaser erarbeitete ein Konzept, das den Corona-Bestimmungen gerecht wurde.
„An Fronleichnam muss uns die allgegenwärtige Liebe Gottes zu den Menschen bewusst werden“, betonte Pfarrer Max Stigler beim Festgottesdienst, „denn gerade die Gewissheit seiner Gegenwart schafft Hoffnung und Zuversicht.“ Der Empfang der Hostie bei der Kommunion sei Symbol für die unmittelbare Begegnung mit Jesus.
Begünstigt durch sonniges Wetter und milde Temperaturen konnten die Fahnenabordnungen der Vereine und relativ viele Gläubige den Festgottesdienst, den Monika Stepper als Solosängerin bereicherte, über Lautsprecher auf dem Kirchplatz mitfeiern. Danach formierte sich die Fronleichnamsprozession in „reduzierter Form“, die zwar den üblichen Weg nahm, aber nur verkürzt und ohne Altäre stattfand. Wegen einer Baustelle konnte der normale Prozessionsweg nicht beschritten werden.
Pfarrvikar Pater Savarimuthu Selvarasu trug das Allerheiligste durch die Straßen des Pfarrdorfes und Leonhard Bayerl sorgte als Vorbeter dafür, dass die Prozession nicht zu einem Schweigemarsch wurde. Das Zeremoniell des vierten Altares vollzog der Geistliche abschließend in der Pfarrkirche.
Mit Salutschüssen – jeweils zum Gebetläuten am Vorabend, am Festtag um 6 Uhr morgens sowie während des Gottesdienstes – war die Böllergruppe der Murachtaler Schützen der langen Tradition gefolgt und begleitete lautstark das Fronleichnamsfest. Nach Recherchen von Böllermeister Christoph Zinkl wird das Fronleichnamsböllern am Vorabend und am Festtag frühmorgens im weiten Umkreis nicht praktiziert und könnte möglicherweise gar ein Alleinstellungsmerkmal der Niedermuracher Böllergruppe für ganz Bayern sein.
Übereinstimmend waren alle Teilnehmer am Fronleichnamsfest darüber erfreut, dass nach dem coronabedingten Totalausfall im Vorjahr wieder an diese beliebte Festlichkeit angeknüpft werden konnte.
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