Früher versorgte sich die Bevölkerung mit Gemüse und Kräutern weitestgehend vom eigenen Garten, heute aus dem Supermarkt. Die Menschen entfernen sich immer weiter von der Natur, und wissen immer weniger, was diese zu bieten hat. Um diesem Trend etwas entgegen zu setzen, organisierte Dr. Werner Schuler, ein ausgewiesener Kenner der heimischen Tier- und Pflanzenwelt, an der Grundschule eine Pflanzaktion mit dem sehr selten gewordenen Wildkraut „Guter Heinrich“, botanisch Chenopodium bonus-henricus.
Der anerkannte Biologe freute sich, dass sich eine solche Pflanze in seinem Vorgarten angesiedelt hat. Ein Setzling davon sollte nun im Schulhof erneut einen Platz erhalten: Eine frühere Pflanze dieser Art, die er bei der Verabschiedung von Pfarrers Leo Heinrich an die Schule übergab, hatte sich nicht gehalten.
Werner Schuler erklärte den Kindern, dass der Gute Heinrich eine alte Dorfpflanze ist, die früher oft auf unbefestigten Hofplätzen und an Wegen in nährstoffreichen Wildkrautbeständen vorkam. Als wilder Spinat bekannt, baute man dieses vitaminreiche Wildgemüse gerne im eigenen Garten an, ehe es vom echten Spinat verdrängt wurde. In Bayern steht die Pflanze auf der Roten Liste gefährdeter Arten und kommt nur noch in den Alpen an Viehlägern verbreitet vor.
Die Kinder mit ihren Klassenleitern Ortrud Sperl und Fiona Hauser-Kroner, aber auch Bürgermeister Martin Prey, erfuhren Interessantes über eine fast vergessene Pflanze. Danach konnten sie miterleben, wie die Pflanze fachgerecht in den Boden gesetzt wird. Eine Bildtafel mit erklärendem Text markiert nun die Stelle, wo sich der noch etwas spärliche Gute Heinrich in Zukunft ausbreiten kann.
In dieser Pflanzaktion im Schulhof sieht Werner Schuler die tiefgreifende Aufgabe, die Buben und Mädchen sensibel und aufmerksam für die Natur zu machen. Außerdem möchte er diese auch als kleinen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt verstanden wissen. Jedes Kind erhielt von ihm ein Informationsblatt über den Guten Heinrich, und wer ein Exemplar für seinen Garten haben möchte, kann sich jederzeit bei Werner Schuler melden. Rektorin Ortrud Sperl dankte Werner Schuler, der immer wieder mit Aktionen die Schule bereichert, für seine aufschlussreiche Pflanzaktion.
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