Ein 55 Jahre alter Familienvater, der bis zu seiner Festnahme in Nittenau lebte, muss sich seit Dienstag vor der 7. Strafkammer des Landgerichts Regensburg unter Vorsitz von Richterin Dr. Bettina Mielke verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er seine 32-jährige Ehefrau töten wollte. Er ist wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.
Im Februar verbrachten die Tochter (10 Jahre) und der Sohn (4) des Angeklagten den Tag beim Vater. Als sie am Abend wieder zu ihrer Mutter zurückgebracht werden sollten, fuhr er alleine zum Übergabeort, einem unbeleuchteten Parkplatz an der B 16 bei Nassen (Roding). Als dort die Mutter zum Auto des Mannes lief, um nach den Kindern zu sehen, stach er ihr unvermittelt und mit Wucht ein Messer mit einer acht Zentimeter langen Klinge in die Brust. Die 32-jährige flüchtete zu ihrem Fahrzeug. Der Angeklagte folgte ihr, griff sie erneut an, doch sie konnte sich wehren. Erst als die Frau versicherte, unverletzt zu sein und keine Polizei zu rufen, hörte er auf.
Bei der Attacke erlitt die Frau Schnittwunden unterhalb der linken Brust mit Weichteileinblutungen, die im Krankenhaus genäht werden mussten. Die Stiche seien geeignet gewesen, ihr Leben zu gefährden.
Nach Verlesen der Anklage zogen sich die Prozessbeteiligten auf Anregung von Verteidiger Andreas Kaiser zu einem Rechtsgespräch zurück. Dann stellte die Richterin dem Angeklagten für den Fall eines Geständnisses eine Freiheitsstrafe zwischen viereinhalb und fünfeinhalb Jahren in Aussicht. Der Verteidiger sagte, dass sein Mandant die Vorwürfe einräume.
Das Opfer erklärte, erst Morgen nach der Tat zur Polizei gegangen zu sein. Dort habe sie später auch ihre Kinder in Empfang genommen. Der Prozess dauert an.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.