Auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Nitzlbuch ging es am Ende sehr hitzig zu. Zuvor gingen die Neuwahlen noch reibungslos über die Bühne. Der im Mai 2023 in einer außerordentlichen Versammlung gewählte Interims-Vorsitzende Gerhard Lindner und sein Stellvertreter Wilfried Heberl wollten der Jugend den Vortritt lassen. Den Vorsitz führt nun Lukas Lindner, sein Stellvertreter ist Florian Trenz. Bei der Wahl der Kommandanten wurde Xaver Leipold für weitere sechs Jahre bestätigt. Neuer Vize ist Stefan Waldmann.
Aktuell zählt die Feuerwehr Nitzlbuch 75 Mitglieder, von denen 42 aktiv sind, berichtete Kommandant Xaver Leipold. Diese rückten 2023 insgesamt zu 17 Einsätzen aus. Vor allem halfen sie bei Unwettern. Dazu gesellten sich mehrere Übungen, unter anderem auch mit der Drohne, die zusammen mit der Feuerwehr Ranna betrieben wird. Dazu gab es eine Wortmeldung von Manfred Lindner, die heftige Diskussionen auslöste.
Seit 2019 gibt es im Auerbacher Stadtteil die feuerwehreigene, durch Spenden finanzierte Drohne. Weil die Landkreisführung damals mit dem Drohnen-Standort plante, blieb der Wehr in Nitzlbuch die Zulassung zunächst verwehrt. Seit 2021 liege diese nun vor, aber zum Einsatz gekommen sei die Drohne noch nicht einmal. "Warum sind wir zum Zuschauen verdammt?", fragte Lindner und sprach einen nächtlichen Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 85 bei Michelfeld an, nach dem der Unfallfahrer nicht auffindbar gewesen sei. An der Suche sei die Drohne aus Kümmersbruck beteiligt worden. Das komme einer "Watsch'n" für die Feuerwehr Nitzlbuch gleich, kritisierte der ehemalige Vorsitzende.
Für die Ausbildung an der Drohne hätten junge Feuerwehrleute viele Stunden aufgewandt und würden jetzt einfach ignoriert. "Man sollte sich überlegen, den Austritt aus dem Kreisfeuerwehrverband zu erwägen, die Drohne der Stadt Auerbach zu übergeben und eine Umwandlung in einen reinen Feuerwehrverein anzustreben", sagte Lindner und erntete für diesen Beitrag von Bürgermeister Joachim Neuß Unverständnis: "Es wurden Maß und Mitte verloren."
Kreisbrandmeister Michael Schmidt nahm zur Situation nach dem Unfall bei Michelfeld Stellung. Bei einer Personensuche übernehme nicht die Feuerwehr, sondern die Polizei die Federführung. Sie habe einen Hubschrauber angefordert, der aber bei einem anderen Einsatz gebunden gewesen sei. Währenddessen sei die Unterstützungsgruppe des Landkreises aus Kümmersbruck bereits mit der Drohne unterwegs gewesen, und die Polizei habe sich dafür entschieden, sie einzusetzen.
Am Ende versuchte Wilfried Heberl die erhitzten Gemüter zu beruhigen und appellierte an die Dialogbereitschaft: "Wir sollten versuchen, dass Feuerwehrführung und Standortfeuerwehr ins Gespräch kommen."
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