Anlässlich des zehnjährigen Bestehens boten die Koiserweiwer und die Dagesteiner Musikanten aus Vilseck miteinander in der ausverkauften Kulturhalle auf Maffei ein rund zweistündiges zünftiges Programm, mit dem sie viel Beifall ernteten. Brigitte Grüner vom Förderverein Maffeispiele kündigte den zweiten Auftritt der Nitzlbucher Koiserweiwer in der ausverkauften Halle des Bergbaumuseums Maffeischächte an, gratulierte dem Mutter-Tochter-Duo zum zehnjährigen Bühnenjubiläum und dankte dafür, dass das Bergbaumuseum Gastgeber sein durfte. Sie bestätigte dem Duo, es sei nach zehn Jahren immer noch jung. "Ein guter Beweis dafür, dass Musik und Gaudi jung halten." Grüner gab sie zudem eine Vorschau auf das Maffei-Jahresprogramm 2020.
Darauf setzten die Koiserweiwer den Unterhaltungsabend nach Walzer, Polka und Landler der Dagesteiner Musikanten mit ihrem Jubiläumsprogramm fort. Unter anderem mit der schwungvollen musikalischen Vorstellung „Wir sind die Koiserweiwer“. Beide Damen blickten auf das Entstehen und die Anfänge des Duos. Da erzählten mal Mutter Gabi, mal Tochter Theresia jeweils aus der eigenen Sicht die Dinge. Selbstkritisch stellten sie im Dialog fest, dass das erste Lied gesanglich wie in der Gitarrenbegleitung gut gelungen sei, sie hätten schließlich eifrig geübt und seien jetzt viel besser, zumindest besser wie vor zehn Jahren. Der humorvolle Auftakt war geschafft, und der Funke war übergesprungen.
Musikalisch begrüßten sie nun ihr Publikum in einzelnen Gruppen und prüften so, ob auch alle ihre Fans gekommen seien: die Auerbacher, die Nitzlbucher, die übern Wald Gekommenen (gemeint waren die Besucher aus Königstein und den weiteren südlich von Auerbach gelegenen Ortschaften), die Franken und sogar „die aus irgendwoher Gekommenen“. Ein Begrüßungsschnapserl wurde musikalisch genossen: „Des woa a Söißa, des woa a Rassa, den hout die Oma scho g'suffn wöi Wassa“. Auf ihre Trinkfestigkeit verwiesen sie mit dem Lied „Oin homa scho, zwoa trink ma no, drei kimma no vertrogn“. Zwischen den Liedern, den Gestanzln und Schnadahüpfeln gab Theresia jeweils ihre Witze zum Besten. Das Publikum ging gut mit.
Gabi und Theresia Eisend aus Nitzlbuch präsentierten sich mit ihrer mittlerweile zehnjährigen Bühnenerfahrung mit unterhaltsamer Wirtshausmusik, sangen die Lieder mit den alten Texten, wie sie überliefert sind oder wie sie den Melodien neue Reime hinzugefügt hatten. Manche ihrer Gesangsvorträge waren ganz neue Kreationen. Als Koiserwei nahm Theresia mit ihren Witzen öfter mal das männliche Geschlecht ins Visier. Lustige Gstanzln und mitunter derbe oder heftige Sprüche wechselten einander ab. Ob total cool oder dezent, sie sprachen aus Sicht der Frauen. So auch im Gespräch zweier Frauen auf dem Friedhof: „Du hast es gut, du brauchst nur gießen, ich muss noch kochen." Auch beim Abholen der Asche des Dahingeschiedenen im Krematorium blieb nicht viel Gutes an dem Verflossenen, für den eine Seebestattung vorgesehen war: „A Urne brauch i ned! Den spül' ich im Klo runter. Den Weg ins Meer muss er selbst finden!“ Die beiden bewiesen sich als Volkssängerinnen und begeisterten ihr Publikum mit alter Oberpfälzer Unterhaltungskunst.
In einer Pause unterhielten die Dagesteiner Musikanten die Gäste im Bergbaumuseum. Stimmungsvoll setzten dann Gabi und Theresia in der wohlig warm beheizten Halle ihr Programm fort. Nach den zum Teil etwas männerfeindlichen Sprüchen und Witzen vor der Pause wagten sie nun im Mannsbilder-Kostüm in Witz und Lied auch nicht unbedingt Frauenfreundliches. So war zu hören, dass ein Mann sein Schweigen über das Unglück seiner Gattin mit „Ich hab einen Kieferbruch, ich kann nicht lachen!“ kommentiert.
Die Zeit verging wie im Flug. Und nach dem letzten Lied bekamen die Gäste des Jubiläumsprogramms noch etliche Zugaben mit Liedern und Witzen. Als die Koiserweiwer ihre Darbietungen beendeten, spielten die Dagesteiner Musikanten wieder auf und komplettierten den gelungenen Abend vortrefflich.
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