In einem Beitrag für das im Jahr 2005 im Buch- und Kunstverlag Oberpfalz erschienene Buch "Sie kommen!" hat der Anfang 2019 verstorbene Altbürgermeister Georg Taubmann die Ereignisse geschildert, die er als damals zehnjähriger Zeitzeuge miterlebt hat.
Die deutsche Frontlinie hatte dem Druck der anrückenden 3. US-Armee nicht mehr standgehalten - und plötzlich standen die amerikanischen Truppenverbände vor Achtel. Der Angriff dauerte eineinhalb Stunden. Geführt wurde er mit Panzer- und Artilleriegranaten. Das Dorf brannte innerhalb kürzester Zeit lichterloh. Georg Taubmann schrieb 2005 in seinem Bericht: "21 Wohnhäuser, teils mit angebauten oder integrierten Großviehställen, 26 Scheunen, eine etwa gleich große Zahl von Kleinviehställen und mehr als das Doppelte an Holz- und Streuschuppen gingen nahezu gleichzeitig in Flammen auf".
Um 9.30 Uhr an diesem 21. April hatte der Sturm auf Achtel begonnen. Sechs deutsche Soldaten fielen dabei; zwischen neun und zwölf Amerikaner sollen ums Leben gekommen sein. "Kein Einwohner starb", schrieb Georg Taubmann in seinem Aufsatz. Viele Bürger hatten versucht, noch etwas von ihrer Habe aus dem lodernden Inferno zu retten. Das scheiterte allerdings weitgehend. Doch Taubmann vermerkt ferner: "Die Achtler hielten zusammen." Viele von denen, die verschont geblieben waren, hätten sich großherzig gezeigt, den Nachbarn Unterkunft und Verpflegung angeboten.
Im Hirschbachtal hatte sich ab 1937 etwas zugetragen, das dem Wahnsinn von Adolf Hitler zuzuschreiben war. In beschaulicher Oberpfälzer Landschaft hatte der Verbrecher aus Braunau am Inn das Teilmodell für ein von ihm geplantes gigantisch großes Stadion bauen lassen. Die Bürgerschaft von Achtel gab diesem Projekt später die Schuld für den Angriff auf ihr Dorf.
Aus einem Bericht des Nürnberger Historikers Alfred Zitzmann ergaben sich aber auch andere Aspekte. Er beschrieb, wie die anrückenden US-Einheiten besonders in dieser Gegend an der Nahtstelle zwischen Oberpfalz und Franken heftig durch deutsche Kampfverbände attackiert worden seien. Auch mit Panzern. "Den Deutschen", schrieb Zitzmann, "gelang es wiederholt, den Feind zurückzuschlagen". Dabei seien es eingesetzte Gebirgsjäger gewesen, die den Amerikanern schwer zugesetzt hätten.
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