(edo) Nur zwei statt der in den vergangenen Jahren üblichen drei Tage dauerte das Dorffest in diesem Jahr. "Wir wollen unseren Leuten nicht immer das Maximum abverlangen", erklärte Feuerwehr-Vorsitzender Martin Kräml die Beweggründe für die verkürzte Version.
Diese hatte es aber wie gewohnt in sich: Drei Live-Bands heizten den Gästen an den beiden Abenden und zum Frühschoppen ein. "Blue Haze", die kurzfristig für "Kohl and the Gang" eingesprungen waren, gestalteten den Samstagabend mit Rock und Blues. Zünftig ging es beim sonntäglichen Frühschoppen mit der "Eslarner Zoiglblousn" zu. Am Abend sorgten die Musiker von "Treibhauz" mit ihrer Songauswahl von "Wien bis San Francisco" für einen gelungenen Festausklang. "Ich freue mich immer wieder, wenn ich auf dem Backofenfest spielen kann - das ist ein besonderes Fest", betonte Manuel Roder.
Vor der Bühne "wuselten" die Mitglieder der Feuerwehr unaufhörlich umher: Das Backteam etwa schob im Akkord die Teiglinge in den bereits am Freitagmorgen angeheizten Sandsteinofen und holte mit dem drei Meter langen Schieber goldbraune Brote wieder heraus. Von dort aus wanderte das beliebte Gebäck in die Backstube, wo es zunächst von vielen Händen in mundgerechte Scheiben portioniert und anschließend mit zehn verschiedenen Belägen veredelt wurde. Oft noch ofenwarm gingen die Schnitten dann über die gläserne Theke an den Endkonsumenten.
Äußerst begrenzt war der zeitliche Korridor, um sich "Specials" - Pizza, Zwiebel- und Zuckerkuchen - zu sichern. Letzterer wird nach wie vor nach einem überlieferten Rezept der beiden bereits verstorbenen Oberbibracher Backprofis Else Schatz und Hermine Utner zubereitet. "Damals wussten sie halt, was gut ist", sagte ein Besucher, der das Glück hatte, ein Stück der mit einer Extraportion Zucker und Butter zubereiteten Süßspeise zu ergattern.
Volle Auftragsbücher hatten auch "Makrelen-Ju" und "Hecht-Hypsi", die am Steckerlfisch-Grill gehörig ins Schwitzen gerieten: "Wahnsinn, wie viele Leute in diesem Jahr einen Fisch wollten", staunten sie. Und dort, wo im vergangenen Jahr noch ein Treibstofftank stand, gaben diesmal die Barkeeper Vollgas, um die rege Nachfrage nach "Cuba libre", "Mojito" oder "Sex on the Beach" zu bedienen.
Insgesamt waren über 120 Feuerwehr-Mitglieder im Einsatz, um den Gästen, die bis aus der Schweiz und Österreich angereist waren, angenehme Stunden zu bescheren. Daran änderte auch der am Sonntagnachmittag einsetzende Regen nichts. Dank großer Schirme blieben alle im Trockenen - und die Tombola, bei der es viele attraktive Sachpreise und Gutscheine zu gewinnen gab, wollte sich auch niemand entgehen lassen.
Der Hauptpreis - eine massive Bank aus Eschenholz ging an einen Einheimischen: Johannes Ruder freute sich über die Sitzgelegenheit, die Naturschreiner Josef Busch angefertigt und gespendet hatte. Dem Gewinner, einem dreifachen Familienvater, wurde noch ein Hinweis mit auf den Weg gegeben: Auf der Bank hätten auch vier Kinder Platz.
Oberbibrach bei Vorbach
17.07.2018 - 17:43 Uhr
Kurz, aber knackig
von Autor EDO
Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Meistgelesene Artikel

E-Mail eingeben
Sie sind bereits eingeloggt.
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.