„Die EG ist auf einem guten Weg mit anhaltendem Zuspruch bei den Feldtagen und den Veranstaltungen", so Georg Straller, der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft (EG) für Qualitätsgetreide Amberg-Sulzbach, bei der Jahreshauptversammlung in Oberleinsiedl. Franz Baumer, stellvertretender Bereichsleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Amberg/Neumarkt, informierte über die veränderten Fördermöglichkeiten bei den Programmen KuLaP und GAP. Seit diesem Jahr sei die Bearbeitung und Abgabe der Förderanträge nur noch online möglich, so Baumer. Diese Vorgänge können auch mit Unterstützung durch den Maschinenring oder Bauernverband ausgeführt werden.
Norbert Rausch von der Bayernhof GmbH, der Vermarktungseinrichtung der Erzeugergemeinschaften für Qualitätsgetreide in Bayern, blickte auf die Preisentwicklung und die dazugehörigen Einflussfaktoren: Ukrainekrieg, Wetterkapriolen, politische Abkommen und weltweite Ernteerträge. „Sinnvoll sei, die Vermarktung über das Jahr zu dritteln. Alternativ könne man während des Jahres zwischen Aussaat und Ernte mit Vorkontrakten die zu erwartenden Mengen absichern und verkaufen“, so Rausch. Er wisse, dass es kein sicheres Vermarktungsrezept gibt. Das Unternehmen könne den Lieferanten aber mit einer Lagerkapazität von 115.000 Tonnen in Lagerhäusern und Hafenlägern europaweit gute Vermarktungsmöglichkeiten bieten. Die neu gegründete Bayernhof Bio GmbH konnte mit einem Umsatz von 130 Millionen Euro einen Anteil von zehn Prozent des Gesamtvolumens erwirtschaften, sodass Dividenden an die Erzeugergemeinschaften ausgeschüttet werden konnten.
„Aus einer guten Beratung resultiert eine Naturentlastung und Nachhaltigkeit bei gesicherter Nahrungsmittelerzeugung“, sagte Hansgeorg Schönberger von der N.U. Agrar Beratungsgesellschaft. Was die Pflanzen auf den Feldern brauchen, führte er in den Anbauempfehlungen aus. „Kein Fleisch zu essen, ist nicht unbedingt gesünder und klimafreundlicher“, so der ehemalige Professor an der Kieler Universität für Pflanzenbau. „Die Ernährung mit Fleisch ist sogar klimapositiv, wenn man die Düngererzeugung unserer Tiere und die Verwertung der Wiesen und ertragsschwachen Äcker ehrlich betrachtet, dann gehen die – häufig um den Planeten transportierten – Ersatzprodukte schnell ins Negative“, betonte Schönberger.
Ein Punkt, der in der öffentlichen Diskussion fehle, sei der unterbrochene Nährstoffkreislauf bei veganer oder auch vegetarischer Ernährung. „Alles, was im Klo landet, kommt nicht mehr auf die Felder. Alles, was auf dem Misthaufen oder in der Güllegrube landet, kommt wieder aufs Feld und schließt den Nährstoffkreislauf vorbildlich und nachhaltig“, erklärte Georg Straller mit einfachen Worten. Zudem könnten bei gleichem Dünge- und Pflanzenschutzmittelaufwand wesentlich höhere Erträge auf den Feldern erzielt werden. Das sei Nachhaltigkeit. Der Import von Dünger und Nahrungsmitteln sei durch den Transport meist nicht nachhaltig, so der Vorstand. Ein Mitglied fasste es nach dem gemeinsamen Abendessen mit Currywurst und Pommes ganz pragmatisch zusammen: "Die Currywurst ist also klimafördernd."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.