Die Feuerwehr des Ortsteils will gerne einen Mannschaftsbus haben, aber auch in naher Zukunft ein neues Feuerwehrauto. Immerhin hat das derzeitige schon knapp 30 Jahre auf dem Buckel. Für die Neuanschaffungen muss jedoch Platz geschaffen werden und der kostet viel Geld.
In der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Oberlind sagte Stadtvertreter Hans Bayerl, dass Planungen bezüglich des gewünschten Feuerwehranbaus schon weit fortgeschritten seien und dass Geld dafür in den nächsten Haushalt eingestellt werde.
FDP/UW-Stadtrat Michael Gösl stieß ein Treffen aller Fraktionen an, um sich Informationen aus erster Hand von Kommandant Markus Kindl geben zu lassen. Gösl freute sich, dass so viele Stadträte Interesse zeigten, nachdem eine größere Umbaumaßnahme geplant sei.
Kindl erläuterte, zu welchen Zwecken ein Mannschaftswagen dienlich wäre. Viele Einsatzkräfte rückten im Notfall mit ihrem Privatauto aus, weil nur sechs Feuerwehrleute im Einsatzfahrzeug Platz finden. Untertags sind in der Ortsteilwehr bis zu 10 Leute einsatzbereit und abends stehen bis zu 16 Feuerwehrleute parat.
Kindl: "Keinen heimschicken"
"Ich möchte ungern Leute heimschicken, weil sie keinen Platz im Fahrzeug haben", versuchte Kindl die Wichtigkeit eines solchen Mannschaftswagens klar herauszustellen. Zudem hätten Privatfahrzeuge, selbst mit FFW-Dachaufsteller, keinerlei Sonderrechte im Einsatz. Es könne auch nicht sein, dass die Feuerwehrleute mit eigenen Autos anfahren und bei einem Unfall zusätzlich die Anfahrtswege verstopfen. Auch werde der Bus für Nachwuchskräfte gebraucht.
Sollte in naher Zukunft ein neues Einsatzfahrzeug angeschafft werden, würde es sowieso nicht mehr in das bestehende, zu kleine Gerätehaus passen. Die Einsatzkleidung dürfte nach neuesten Standards auch nicht mehr neben einem Einsatzfahrzeug aufbewahrt werden. Kindl würde es mit seinen Leuten zudem gerne sehen, wenn für einen Maschinisten ein Raum zur Verfügung stünde, um die Gerätschaften entsprechend zu warten oder zu reparieren. Wolfgang Zitzmann, der diesen Posten mustergültig und perfekt ausfülle, nehme das Equipment etwa zum Schleifen oder zum Reinigen der Motorsäge mit nach Hause. Das sei beileibe keine Selbstverständlichkeit, lobte Kindl. Früher hätten Maschinisten überschaubare Arbeiten übernommen. Das sei heute anders.
Für einen Anbau neben dem Feuerwehrhaus, das im Jahr 1986 renoviert und umgebaut und in dem später eine zweite Toilette eingebaut wurde, könnte die Stadt Förderungen erhalten. Nachdem heute technische Hilfeleistung im Vordergrund der Feuerwehrarbeit stehe, braucht es eben mehr Gerätschaften, auch in einer Dorffeuerwehr.
Ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik (TSF-L) bietet zudem die Möglichkeit zum Transport von einsatzbezogenen, flexibel zugeladenen Ausrüstungsgegenständen.
Begehrlichkeiten bei allen Wehren
Zweiter Bürgermeister Uli Münchmeier wusste aus der anberaumten Kommandantenversammlung Anfang Juli, dass sich auch andere Ortsteilwehren einen Mannschaftswagen wünschen würden. In Oberlind wäre es durch das freie Grundstück neben dem Gerätehaus am ehesten zu verwirklichen. Münchmeier brachte Poolfahrzeuge ins Gespräch, die ortsübergreifend genutzt werden könnten. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer gab zu bedenken, dass bei Umbaumaßnahmen am Feuerwehrhaus der gesamte Brandschutz aufgerollt werde und das teuer würde. Münchmeier hegte den Verdacht, dass alle Ortsteilwehren einen Bus fordern könnten. Nachdem keinesfalls alle Fahrzeuge gleichzeitig angeschafft werden könnten, wäre abzustecken, wo man beginnen könnte. Oberlind wäre prädestiniert, weil hier Platz für einen Stellplatz wäre. Stadtrat Josef Maier (CSU) meinte: "Erst das Gebäude, dann ein neues Einsatzfahrzeuge und später den Mannschaftsbus." Bis Oktober sollen sich jetzt alle Fraktionen über den Antrag beraten.
Das Heimschicken kann ich einmal machen und dann kommen mir die Leute nicht mehr.


















Moment, hier hat jemand offensichtlich den Sinn und Zweck der Feuerwehr falsch verstanden.
Es handelt sich um keine Freizeiteinrichtung, die möglichst viele Schaulustige an eine Einsatzstelle befördern soll. „Wir brauchen das Auto weil jeder mit will“, ich dachte ich lese hier nicht richtig. Aber diese Aussage kommt aus dem Mund einer Führungskraft der Feuerwehr.
Zutiefst schockiert mich eine solche unqualifizierte Aussage. Denn „jeder will mit“ scheint hier das einzige Argument zu sein.
Die Alarmierung der Feuerwehren erfolgt seit der Einführung der ILS einsatzmittelbezogen, das bedeutet, dass genau diese Fahrzeuge alarmiert werden, die zur Einsatzabwicklung ERFORDERLICH sind. Die Stadt Vohenstrauß unterhält im Stadtgebiet einen sehr gut ausgestatteten Fuhrpark. Wofür braucht nun eine Feuerwehr im Gemeindegebiet ein zusätzliches Fahrzeug ohne Nutzen? Die Hauptwehr in Vohenstrauß kann doch bei solchen Einsätzen Unterstützen? Die Erforderlichkeit dieser Investition scheint mir daher mehr als fraglich. Und wie im Text genannt, wenn einer will dann aber alle...In Zeiten der noch nicht abschätzbaren finanziellen Folgen der Corona Pandemie kann eine Gemeinde nicht so zum Spaß einzelner Personen das Geld zum Fenster raus werfen, was anderes stellt dies nicht dar. Für diese Anschaffung eine sachliche Begründung zu liefern scheitert schon im ersten Versuch. Ein reines Gaffer-Taxi als Einsatzfahrzeug, eine super Idee.
Ich hoffe stark, dass hier der Stadtrat zur Einsicht kommt und diesen Irrsinn nicht genehmigt. Mit Steuermitteln soll ja gerade sparsam umgegangen werden, das wäre ansonsten gleich ein Hit für das Schwarzbuch der Steuerzahler. Oder bekommt dann jeder ansässige Verein einen solchen Bus zur Freizeitgestaltung?
Zur Vollständigkeit: Die Überschrift sollte lauten „Feuerwehr will einen Vergnügungsbus auf Kosten der Bürger“.
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