Wenn knapp 30 Musikanten der Jugendkapelle Roggenstein mit Kapellmeister Josef Wolfrath und Vorsitzendem Daniel Fenzl aufspielen, und Bürgermeister Andreas Wutzlhofer mit dem Goldenen Buch unter dem Arm im Schützenhaus auftaucht, dann muss es schon eine außergewöhnliche Zusammenkunft sein. 1996 feierten die Oberlinder Schützen erstmals einen Gaukönig. Seitdem ehrten die Verantwortlichen 20 Gaukönige und 6 Bezirksschützenkönige aus ihren Reihen. An diesem Abend kamen noch einmal zwei Gaukönige und sogar ein Bezirkskaiser hinzu. Andreas Bäumler, Sabine Beierl und Sabine Humbs krönten mit ihren Leistungen das Jubiläumsjahr.
Zum wiederholten Mal stand Andreas Bäumler aus Obertresenfeld mit dem Dirigentenstab auf der Bühne. Als Bezirksjugendkaiser mit der Luftpistole holte er zum dritten Mal hintereinander den Bezirksjugendkönigstitel und sicherte sich damit den Ehrentitel Bezirkskaiser. "Seit er 2015 zu den St.-Thomas-Schützen stieß, machte der Nachwuchsschütze immer wieder Schlagzeilen", erinnerte Schützenmeisterin Renate Kellner. Erste Plätze bei den Gaumeisterschaften und Bayerischen Meisterschaften, ein hervorragender fünfter Platz bei der Deutschen Meisterschaft und ein dritter Platz im Zehn-Meter-Mixed-Team bei der Deutschen Meisterschaft. Seit dieser Saison schießt Andreas Bäumler in der Ersten Bundesliga in Steinberg am See.
Sabine Beierl holte sich nicht nur den Gaujugendkönigstitel, sondern wurde Vizemeisterin in der Bezirksliga und bei der Bayerischen Meisterschaft in Hochbrück. Erst in der vergangenen Woche errang sie wieder einen ersten Platz beim Oberpfalzpokal Luftgewehr Jugend. Sie sei eine große Stütze im Verein und in der Gauoberliga als jüngste Schützin, informierte Kellner. „Wir sind stolz auf Dich, mach weiter so.“
Sabine Humbs ist zwar erst seit einem Jahr Mitglied im Verein, aber bereits heuer Gauliesl mit der Luftpistole. Zehn Jahre lang schoss sie im Bayernkader für Nachwuchsschützen, und seit 2014 tritt sie in der Zweiten Bundesliga für Kelheim Gmünd an. Die Verbindungen über den Bezirksverband mit Familie Kellner aus Straßenhäuser brachte die Schützin nach Oberlind. Bürgermeister Wutzlhofer meinte, die Oberlinder Schützen seien eine eingeschworene Gemeinschaft, die nicht nur feiern könne, sondern auch die Schützentradition mit Stolz und Engagement pflege und hochhalte. „Hier gehen Leute voraus, die das berühmte Fingerspitzengefühl haben und den Nerv sowie das Interesse, Vereinsmitglieder zu treffen.“ So kristallisierte sich in den vergangenen 50 Jahren des Bestehens der kleine Ort als eine Hochburg des Schützensports heraus, nicht nur innerhalb der Großgemeinde.
Wutzlhofer lobte Andreas Bäumler. Seit seinem Beitritt zu den St.-Thomas-Schützen hole dieser Jahr für Jahr Stadt-, Gau- und Bezirksmeisterschaften sowie Podestplätze bei den Bayerischen Meisterschaften und Titel im Oberpfalzpokal. Der Rathauschef träumte sogar weiter und hoffte, vielleicht wieder einmal einen Olympiateilnehmer in Vohenstrauß einen Empfang zu bereiten, wie dies bei der Silbermedaillengewinnerin Petra Horneber 1996 nach Atlanta der Fall gewesen sei. Schließlich durfte sich der Bayerische Meister im Goldenen Buch der Stadt verewigen, für das Künstler Werner Weingandt wieder eine Blickfangseite für das Schützenwesen gestaltet hatte. Als Aushängeschild im Sportschützengrenzgau Vohenstrauß bezeichnete Gauschützenmeister Stefan Brandmiller die Oberlinder Schützen. Zusammen durften die drei Geehrten abschließend den Reichswehrmarsch dirigieren, was mit stehenden Ovationen bedacht wurde.
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