Blitzarme Oberpfalz: In Amberg blitzt es 2021 am wenigsten

In bayerischen Städten und Landkreisen schlägt der Blitz besonders häufig ein. Der Landkreis Starnberg führt das am Montag veröffentlichte bundesweite Ranking im Siemens-Blitzatlas 2021 mit 7,6 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer mit deutlichem Abstand an. Die Städte und Landkreise der Oberpfalz befinden sich im Vergleich dazu auf den unteren Rängen.

Der Landkreis Neumarkt ist mit 1,98 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer der blitzreichste Landkreis der Oberpfalz. Insgesamt schlugen dort im vergangenen Jahr 2651 Blitze ein. Der Landkreis Schwandorf liegt mit 0,42 pro Quadratkilometer und 613 eingeschlagenen Blitzen deutlich dahinter. Mit 0,34 pro Quadratkilometer hingegen bildet die Stadt Amberg das Schlusslicht. Hier schlug der Blitz 17-mal ein.

Höchste Blitzdichte im Süden

Der Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens, Stephan Thern, erklärt in der Pressemitteilung: "2021 war gegenüber den Vorjahren wieder deutlich niederschlagsreicher bei dennoch hohen Temperaturen vor allem im Juni. Damit waren die Grundvoraussetzungen für Gewitter – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen – vorhanden, um ein doch deutlich blitzintensiveres Jahr zu registrieren." Dass die höchsten Blitzdichten im Süden gemessen wurden, überrascht ihn nicht: "Bei den vorwiegend bayerischen Stadt- und Landkreisen unter den Top-10 spielt sicherlich – wie nahezu jedes Jahr – die Nähe zum Alpenrand eine große Rolle."

Meisten Blitze im Juni

Auffällig ist, dass unter den fünfzehn blitzreichsten Landkreisen und Städten deutschlandweit, Bayern 13-mal auftaucht. Trotzdem kommt der Freistaat auf Länderebene nur auf den zweiten Platz der Blitz-Hotspots. Baden-Württemberg führt mit einer Blitzdichte von 2,6. Bayernweit sind es 2,2 Blitze pro Quadratkilometer.

Deutschlandweit ist die Zahl der Blitze im vergangenen Jahr um knapp ein Viertel gestiegen, auf etwa 491000. Insgesamt schlugen mehr als die Hälfte aller Blitze im vergangenen Jahr im Juni ein. Der 29. Juni 2021 war der blitzreichste Tag. Damals hatten Unwetter in Teilen der Bundesrepublik für schwere Schäden gesorgt. Die Blitze werden mit Hilfe von rund 160 miteinander verbundenen Messstationen in Europa gemessen. Obwohl zwischen den Sensoren bis zu 350 Kilometer liegen, können die Blitzeinschläge damit auf bis zu 50 Meter genau ermittelt werden.