Noch früher, als bisher angenommen, ist mit dem Jahr 1229 der Goldbergbau im Oberviechtacher Raum belegt. Dies machte Max Zinnbauer in einem neuen Quellenband deutlich, den er unter Mitwirkung von Dr. Reiner Reisinger jetzt fertigstellte. Präsentiert wurden sogar zwei neue Quellenwerke der sogenannten „Roten Reihe“ und der „Grauen Reihe“. Die Veranstaltung fand im Rathaus statt, wo Bürgermeister Rudolf Teplitzky die Leistungen des 91-jährigen Geschichtsforschers Max Zinnbauer würdigte.
40 Jahre Arbeit
Zinnbauer begann vor 40 Jahren mit der Familienforschung zu seinen Vorfahren in Nunzenried, wobei er sich in der Folgezeit immer mehr von der Archivarbeit inspirieren ließ. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1989 wurde das Hobby zu einer zeitaufwendigen Ruhestandsarbeit und die Staatsarchive in Amberg und München wurden nach und nach die neuen Betätigungsorte des Frührentners.
„Wir haben heute eine kompakte Geschichte Oberviechtachs von den Anfängen bis ins Jahr 1810 zusammengestellt“, resümierte der 91-jährige Forscher und erinnerte gleichzeitig an seine vor einem Jahr verstorbene Frau Ellen, die sich mit seinem Lebenswerk völlig identifizierte. „Anders wäre das gar nicht möglich gewesen“, bekennt Max Zinnbauer und erinnert an die früheren Buchpräsentationen, bei denen seine Gattin immer dabei war.
„Es ist für mich eine Freude, in die Zeit der Quellen einzutauchen“, gesteht der Hobbyforscher, dem in diesem Zusammenhang bewusst wird, dass sich sein 40-jähriges Engagement auf die Amtszeit von drei Oberviechtacher Bürgermeistern erstreckte. Alle drei, Wilfried Neuber, Heinz Weigl und Rudolf Teplitzky, würdigten die unentgeltlichen Leistungen des in Germering beheimateten Freundes der Oberviechtacher Geschichte.
Zugang auch für Laien
Vor Ort hat Max Zinnbauer während seiner jahrzehntelangen Aktivitäten Unterstützer und Freunde gefunden. Christa Zapf, Willibald Wirnshofer, Wolfgang Klein und Wolfgang Ruhland zählen zu diesem Kreis. „Jeder war mit Idealismus dabei“, lautete das Lob von Zinnbauer, als er bei der jüngsten Buchpräsentation Rückschau hielt. Andere haben bei einzelnen Bänden als Autoren mitgearbeitet, wie Dr. Reiner Reisinger, Paul Wallinger, Wolfgang Waldherr und jetzt Ulrich Wohlgemuth, dessen Arbeit über die Hofmark Fuchsberg vor dem Abschluss steht.
Das Quellenwerk Max Zinnbauers mit 36 Bänden gliedert sich in vier Reihen, benannt nach der Farbe ihres Einbandes, wobei die „Blaue Reihe“ mit 22 Bänden den umfangreichsten Bestand darstellt. Viele seiner Bücher widmete der Autor Personen, denen er sich zu besonderem Dank verpflichtet sah. Dazu zählen die Oberviechtacher Bürgermeister, aber jüngst auch der vor kurzem verstorbene Universitätsprofessor Dr. Peter Schmid, der die Arbeit Zinnbauers hoch schätzte und den Hobbyforscher unterstützte. Mit seinem Präsentationsformat eröffnet Zinnbauer auch für Laien den Zugang zu seinen Forschungen. In der Regel hat man es bei jeder Quelle mit drei Einheiten zu tun: Abbildung der Originalquelle als Faksimile, Transkription und prägnante Zusammenfassung des Inhalts.
Thematische Gliederung
- Blaue Reihe (22 Bände): Die Pfleger, Pflegverwalter, Amtsrichter, Geschichtsschreiber und Ungelter im Pflegamt Murach 1623 bis 1810
- Rote Reihe (5 Bände): Quellen und Erörterungen zur Geschichte von Oberviechtach
- Graue Reihe (6 Bände): Die Zins- und Steuerbücher des Pflegamtes Murach
- Violette Reihe (3 Bände): Landsassen/Hofmarken im Pflegamt Murach














Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.