Die Abschlussklassen der Gymnasien, Mittelschulen und Berufsfachschulen sind wieder an Bord. Wie hat das beispielsweise bei der zwölften Jahrgangsstufe des Ortenburg-Gymnasiums in Oberviechtach funktioniert? "Ihr sollt bei euren Noteneinbringungen keine Nachteile haben“, beruhigte Oberstufenkoordinator Stephan Sturm die 29 Abiturienten, die sich nach der wochenlangen Schulferne am Montagmorgen in großen Abständen in der OGO-Sporthalle versammelt hatten. Die vorgestellte „Günstigerregelung“ für das vierte Kurshalbjahr, in dem nicht alle regulären Noten erhoben werden konnten, war eine gute Nachricht für die Schulabgänger. Über die Regularien für den wieder aufgenommenen getakteten Unterrichtsbetrieb in schwierigen Zeiten informierte Schulleiter Ludwig Pfeiffer. „Sechs Wochen sind echt lang“, resümierte Jahrgangsstufensprecherin Q 12, Lena Rückerl, über die zurückliegende Schulschließung. Sie sah darin aber auch eine Chance auf Selbständigkeit der Schüler im Falle der "Einführung sinnvoller Tagesstrukturen“.
Schüler gut infomiert
Nur wenige Schüler waren mit dem Schulbus gekommen. „Wir waren nur vier im Bus“, berichtet Evi Graf aus Neunburg vorm Wald, „da konnten die nötigen Abstände problemlos eingehalten werden“ Wie die Busbeförderung in Zukunft abläuft, wenn der gesamte Schulbetrieb wieder aufgenommen wird, steht auf einem anderen Blatt. In diesem Zusammenhang tauchte auch die Frage nach der Zulassung von Fahrgemeinschaften auf, deren sich die auswärtigen Fahrschüler gerne bedienen.
Die Gremien des Ortenburg-Gymnasiums haben bereits an alle Schüler Masken ausgegeben, die allerdings nicht während des Unterrichts getragen werden müssen. Die zahlenmäßig überschaubaren Kurse erlauben die vorgeschriebene Abstandsplatzierung der Schüler in den Unterrichtsräumen, wo eine gezielte Vorbereitung auf die fünf Abiturprüfungsfächer (drei schriftlich, zwei mündlich) erfolgt. Bei der Ausgabe von Arbeitsblättern besteht kaum Gefahr einer „Schmierinfektion“, wonach sich ein Schüler erkundigte. Untereinander sollen aber keine Arbeitsmaterialien, etwa Stifte, ausgetauscht werden.
Die Jugendlichen fühlen sich gut informiert. Oberstufenkoordinator Stephan Sturm hat in den zurückliegenden Wochen mit regelmäßigen Updates die jeweils aktuellen Infos vermittelt. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit in einer unsicheren Zeit.
Ein Wermutstropfen
Dank der „Günstigerregelung“ bei den Vorleistungen fahren die diesjährigen Abiturienten nicht schlechter als ihre Vorgänger in den zurückliegenden Jahren. Für die Sportler wartete Oberstudienrat Stephan Sturm allerdings mit einem Wermutstropfen auf. Im Additum Sport entfallen die praktischen Leistungen, die früher oftmals für eine Verbesserung der Gesamtnote gesorgt hatten. Jahrgangsstufensprecherin Lena Rückerl aus Nefling bedauert noch ein anderes „Defizit in Zeiten von Corona“. Abistreich und Abiball – beides Höhepunkte in einer Schülerkarriere – werden entfallen. Dafür wird schon mit Hochdruck an der Abizeitung gebastelt. Aber auch hier müssen Zugeständnisse gemacht werden. Als Ersatz für die obligatorischen Gruppenfotos fordern Collagen die Kreativität der Zeitungsmacher heraus.
Termine der Abiturprüfungen
Die schriftlichen Abiturprüfungen beginnen am 20. Mai mit dem Fach Deutsch, gefolgt von Mathematik am 26. Mai. Das frei gewählte dritte Abiturprüfungsfach ist auf den 29. Mai terminiert. Die mündlichen Kolloquiumsprüfungen werden nach den Pfingstferien in der Zeit vom 15. bis 26. Juni angesetzt. Entlassung der Abiturienten ist am Freitag, 17. Juli.


















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.