Oberviechtach
31.07.2022 - 21:22 Uhr

Bürger entscheiden: Solarpark in Oberviechtach kommt nicht

Die Mehrheit der Oberviechtacher spricht sich am Sonntag gegen ein Gewerbegebiet mit Solarpark aus. Die Entscheidung fällt erst in der Stichfrage mit 53,8 Prozent. Die BI "Hof plus" ist glücklich.

2035 von 3969 Wahlberechtigten, das sind 51,3 Prozent, brennt das Thema "Solarpark Hof" so unter den Nägeln, dass sie am Sonntag bei den Bürgerentscheiden abstimmen. Nur ganz wenige davon gehen ins Wahllokal. Alle anderen machen ihre Kreuze zu Hause, denn es wurden an alle Briefwahlunterlagen verschickt. Im Urnenstimmbezirk im großen Sitzungssaal werden deshalb weniger als 50 Stimmen abgegeben. Um das Wahlgeheimnis zu wahren, werden diese Stimmen im Briefwahlbezirk im Rathaus (Zimmer 107) mitgezählt.

Für das Ratsbegehren, das heißt für die Solaranlage, votieren 50,1 Prozent. Das sind bei 948 zu 946 gerade zwei Ja-Stimmen mehr als Nein-Stimmen. In einem zweiten Votum, dem Bürgerbegehren, ist das Ergebnis deutlicher: 59,9 Prozent Ja-Stimmen (1100) für einen Stopp des Solarparks im Stadtteil Hof und 40,1 Prozent Nein-Stimmen (737). Da beide Begehren mehrheitlich mit Ja durchgehen, entscheidet schließlich das dritte Kreuz auf dem Stimmzettel. In der Stichfrage setzt sich die BI "Hof plus" gegen die Stadt durch. 1027 Wähler (53,8 Prozent) befürworten das Bürgerbegehren. Sie lehnen eine Stromproduktion mittels Sonnenenergie auf dem "Nachhaltigen Industrie- und Gewerbegebiet" ab. 881 (46,2 Prozent) der Oberviechtacher hätten dort gerne einen Solarpark gehabt und bevorzugen deshalb das Ratsbegehren.

Die Bürgerinitiative gibt noch am Wahlabend ein Erklärung ab, in der es unter anderem heißt: "Wir sind natürlich glücklich über den Ausgang und sind überzeugt einen positiven Beitrag für ein lebenswertes, zukunftsfähiges Oberviechtach geleistet zu haben." Die Überzeugung "Solar aufs Dach – Lebensmittel auf die Felder" sei bei den Bürgern angekommen. Die Investoren hätten ihr Ziel nicht erreicht, wodurch ein Präzedenzfall für zukünftige Grundstückskäufe in der Stadt geschaffen worden sei. Oberviechtachs Bürgermeister Rudolf Teplitzky weilt im Urlaub. Er ist für eine Stellungnahme am Sonntagabend nicht zu erreichen. Das amtliche Endergebnis des Entscheides wird am Dienstag festgestellt.

 
Kommentare

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Josef Bodensteiner

„ ... Lebensmittel auf die Felder.“ Hört sich schön an , nur ist es halt in der Realität nicht immer so schön. In ein paar Wochen geht es wieder los und Riesentraktoren mit riesigen Anhängern donnern wieder mit überhöhten Geschwindigkeiten über die Straßen und bringen Lebensmittel
( z. B. Mais) zu den Biogasanlagen. Diese Felder fallen für die Lebensmittelproduktion ebenso aus wie Solarfelder.

31.07.2022
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