Im Oktober 2019 war die Welt noch in Ordnung: Nachdem das 30-jährige Jubiläum der Unterzeichnung des Schulpartnerschafts-Vertrages zwischen dem Ortenburg-Gymnasium und der Obchodní Akademie Dusni in Prag beim Schüleraustausch glanzvoll gefeiert worden war, waren die Planungen für die Fortsetzung der Feierlichkeiten im Juni 2020 in Oberviechtach in vollem Gange. Corona hat sie ausgebremst.
Weitreichende Reiseverbote
Während des Schüleraustauschs sollte mit einem Festakt an das 30-jährige Jubiläum der ersten Begegnung von Austauschpartnern erinnert werden. Dieses Konzept war noch beim traditionellen Besuch des Prager Abiturballs Anfang März durch Schulleiter Ludwig Pfeiffer und die Organisatoren Dr. Christine Paschen und Ulrich Wohlgemuth der Planungsstand, auch wenn sich zu diesem Zeitpunkt schon die Ausbreitung der Covid-19-Erkrankungen abzeichnete.
Die kurz darauf erfolgten Schulschließungen in Tschechien und Bayern, verbunden mit weitreichenden Reise- und Begegnungsverboten, führten dazu, dass es im Jahr 2020 zu keinen Austauschbegegnungen kommen konnte.
Die Kurve bekommen
Dieses Schicksal trifft auch die OGO-Schulpartnerschaften mit Frankreich. Hier waren allerdings die französischen Schüler aus Saint Pourçain im Februar noch in Oberviechtach und erlebten ein abwechslungsreiches Begegnungsprogramm mit Fahrten nach München, Regensburg und in den Bayerischen Wald. Bei all diesen Besichtigungen wurden Objekte zum Thema "Nachhaltigkeit" angesteuert, wie beispielsweise der Waldwipfelweg im Nationalpark oder das Olympiastadion in München. In Oberviechtach interessierten sich die jungen Gäste aus Saint Pourcain für die Ausrichtung und Arbeitsweise des Biobauernhofs Roßmann.
Was Schulpartnerschaften bewegen
Der fällige Gegenbesuch vor Ostern im französischen Zentralmassiv konnte aber schon nicht mehr stattfinden", bedauert Oberstudienrat Stephan Sturm, der seitens des Ortenburg-Gymnasiums die Besuchergruppe betreute. "Alle Schüleraustauschmaßnahmen, die ja in besonderem Maß auf persönlichen Begegnungen basieren, stehen vor der Frage, wie sie angesichts der Pandemie fortbestehen und sich weiterentwickeln können", erklärt Studiendirektorin Christine Paschen, Mitarbeiterin im Direktorat des OGO. Hierzu werden zurzeit auf deutscher und tschechischer Seite Konzepte eines virtuellen Austauschs entwickelt, damit eine der ältesten deutsch-tschechischen Schulpartnerschaften am Leben erhalten werden kann.

















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