Zu einer Typisierungsaktion zugunsten eines an Leukämie (Blutkrebs) erkrankten Buben (9) eines ehemaligen Oberviechtacher Soldaten, hatte die zweite Kompanie des Panzergrenadierbataillons 122 am Dienstagnachmittag in die Grenzland-Kaserne eingeladen. Der Berufssoldat war nach zwölf Jahren Ende 2018 vom Standort verabschiedet worden. Die Familie wohnt in Dresden. Der Großteil der über 300 Personen die sich typisieren ließen, waren Soldaten aus dem Standort. Aber auch Zivilisten meldeten sich in kleinen Gruppen an der Wache und wurden zur Abgabe einer Speichelprobe in den Unterrichtssaal begleitet.
Kameradschaft verpflichtet
Die "Pflicht zur Kameradschaft" steht zwar im Paragraph 12 im Soldatengesetz und erstreckt sich nur auf den militärischen Bereich. Doch bei den Oberviechtacher Soldaten ist diese längst zu einer Normalität geworden, die auch, wo immer ein Soldat unverschuldet in Not geraten ist, in den privaten Bereich hineinreicht. Dafür ist die "Franz-Jobst-Hilfe", die vor mehr als zwei Jahrzehnten gegründet worden ist, eines der besten Beispiele. Als der Vorsitzende, Oberstleutnant und Bataillonskommandeur Christoph Huber und sein Stellvertreter, Bürgermeister Heinz Weigl, von der Leukämieerkrankung des Kindes erfuhren, haben sie sofort einen Vorstandsbeschluss für eine Spende herbeigeführt. Der Familie wurde für die erhöhten Aufwendungen schnell und unbürokratisch ein Geldbetrag überwiesen. Getreu dem Motto der Franz-Jobst-Hilfe: "Soldaten helfen schnell und unbürokratisch unverschuldet in Not geratenen Kameraden".
Dritte Kompanie sammelt
Kommandeur und Bürgermeister haben auch die Typisierungsaktion unterstützt und die Bevölkerung aufgerufen, an der Typisierungsaktion teilzunehmen. Diese wurde zusammen mit Franziska Heimhuber von der Deutschen Knochenmark-Spenderkartei" (DKMS) organisiert. Die Organisationsleitung übernahm die zweite Kompanie, die Patenkompanie der Stadt Oberviechtach. Heimhuber war dann auch am Dienstagnachmittag in der Grenzlandkaserne anwesend. Bevor die Soldaten der dritten Kompanie zur Typisierung in das Lehrsaalgebäude einrückten, übergaben sie zur Unterstützung dieser Typisierungsaktion an den Kompaniefeldwebel der zweiten Kompanie, Oberstabsfeldwebel Jürgen Wölfl, einen Spendenscheck in Höhe von 333,33 Euro. Daneben sind an diesen Tag weitere Spenden in Höhe von 900 Euro eingegangen. Somit öffneten viele Teilnehmer nicht nur ihren Mund für die Speichelprobe, sondern machten auch noch ihren Geldbeutel für die gute Sache auf. Diese Typisierungsaktion kann als Paradebeispiel "praktizierter Kameradschaft" gelten. Auch wenn dabei kein Knochenmarkspender für den Sohn des Soldaten gefunden werden sollte, haben die Spender damit vielen anderen Menschen eine Chance für ein Weiterleben gegeben.














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