Oberviechtach
04.05.2022 - 15:01 Uhr

Wenn Eltern sterben: Tröstendes Projekt der Hospizinitiative

Kinder sollen in ihrer Trauer um den Vater oder die Mutter nicht alleine gelassen und getröstet werden. Die Hospizinitiative bietet ein besonderes Projekt an: Eine Esel-Wanderung.

Die Esel-Wanderung der Hospizinitiative der Caritas-Sozialstationen startete beim Bahnhof Lind. Bild: Hans-Christian Wagner/exb
Die Esel-Wanderung der Hospizinitiative der Caritas-Sozialstationen startete beim Bahnhof Lind.

Sie heißen Sternchen, Luna und Emma und sind zusammen mit Heike und Roland Amato vom Eselhof Bodenstein an den alten Bahnhof Lind gekommen. Von hier aus starteten sie zusammen mit fünf Kinder, die jeweils ein Elternteil verloren haben, aus dem Raum Oberviechtach zu einer nachmittäglichen Wanderung.

Finanziert wurde dieser besondere Ausflug über eine so genannte Rest-Cent-Aktion: Mitarbeiter der Caritas in Regensburg hatten auf einen Teil ihres Gehalts, die Cent "hinter dem Komma", verzichtet und so das Erlebnis ermöglicht. Zusammen mit Anita Kerscher, Referentin für Hospizarbeit war Bettina Holl, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, von Regensburg nach Oberviechtach gekommen, um den Scheck über 550 Euro symbolisch zu überreichen. Koordiniert wurde der Ausflug von Manuela Singer-Bartos und Sonja Dirscherl, beide von der Hospizinitiative der Caritas für den Landkreis Schwandorf, die zusammen mit der ehrenamtlichen Kindertrauerbegleiterin Anna Probst und der Hospizbegleiterin Nathalie Fugmann eingeladen hatten. Wolfgang Reiner, Vorstandsvorsitzender der Caritas Schwandorf als Träger der Hospizinitiative, ließ es sich nicht nehmen, zum Start zu kommen.

Die Hospizinitiative bot die Trauer-Eselwanderung für Kinder an, die einen nahestehenden Menschen verloren haben. "Wir möchten ihnen mit Hilfe unserer Kindertrauerbegleiterinnen und den Eseln Halt geben und Mut machen", beschreiben die Helfer das Projekt. "Der Trauerprozess ist lang und vor allem sehr individuell, jeder empfindet seine Situation und Trauer anders. Vielleicht mögen die Kinder darüber reden oder einfach nur mit den Eseln im Gleichschritt laufen und das warme Fell spüren?" Die Kinder (und Esel) legten gleich ein flottes Tempo vor, dabei konnten sie abwechselnd führen, streicheln oder sich bei einer Pause an die Esel anlehnen. So entstand eine kurze sorgenfreie Atmosphäre, in der sich auch Gespräche ergaben.

 
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