Im Gebiet des Kreisverbandes sind aktuell 297 Imker aktiv, die insgesamt 1511 Völker betreuen. Mit diesen Zahlen eröffnete Vorsitzender Emmeram Holzgartner vor zahlreichen Teilnehmern die Versammlung des Kreisverbandes. Schauplatz war der Mehrgenerationentreff in Oberviechtach.
Schriftführer Martin Renz berichtete von einer Vielzahl Lehrgängen und Schulungen, die im vergangenen Jahr im Bienenhof Aschach besucht wurden. Neueste Geräte sowie Fachvorträge standen beim Bayrischen Imkertag in Hof im Blickpunkt. Die Jungimkerausbildung wurde in Theorie und Praxis fortgeführt. Renz dankte Bienenzüchtern, die sich im Kreisverband engagieren. Gesundheitswart Wolfgang Gleißner stellte die neuen Mitstreitervor, die ihn beim Gesundheitszeugnis für Bienen unterstützen. Er streifte kurz den Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut, der ab 2017 die Imker in Atem hielt. Die beiden Faulbrut-Sperrgebiete, die in den Bereichen Pfreimd und Niedermurach zur Eindämmung dieser Bienenseuche eingerichtet wurden, bestünden weiterhin. Gleißner betonte, dass keine Völker in die Sperrbezirke ein- oder ausgeführt werden dürfen.
Hermann Erl legte die Finanzen des Kreisverbandes offen, er nimmt auch Bestellungen für das Varroa-Behandlungsmittel entgegen. Danach rückte eine wichtige Personalie ins Blickfeld: Bei einer Nachwahl im Vorfeld der Versammlung wurde Alois Bauer aus Erzhäuser als neuer Kreisvorsitzender bestimmt. Er wurde in der Versammlung vorgestellt, seine Amtszeit beginnt ab April.
Lasst euch trotz aller Widrigkeiten nicht abhalten. Die Imkerei ist ein faszinierendes Hobby.
„Bienen sind volkswirtschaftlich gesehen ein großer Nutzen“, begann Apothekerin, Heilpraktikerin und Imkerin Corinna Stoiber ihre Ausführungen. Pollen, die männlichen Keimzellen als Samenprodukt der Blütenbestäubung, und Propolis, das aus harzigen Absonderungen von Knospen und Blättern (Pappeln, Birken, Erle, Weide, Kastanie) besteht, seien zwei Wunderwaffen, so die Referentin. Für 15 Milligramm Pollenhöschen müsse eine Biene 80 Blüten besuchen, pro Volk seien mindestens 25 Kilogramm Pollen nötig, um die Bienenlarven mit Fett und Eiweiß versorgen zu können.
Die Referentin stellte Pollenfallen vor, mit denen der Blütenstaub gesammelt werden kann. Auch Bienenbrot (Perga), das die Insekten schon konserviert haben, wurde vorgestellt. Dessen geballte Energie durch Vitamine, Eiweißstoffe, Fette und 50 verschiedene Inhaltsstoffe stärke das Immunsystem, beuge Herz- und Kreislauferkrankungen vor und wirke entzündungshemmend. 100 Gramm Pollen entsprechen dem Eiweißgehalt von 500 Gramm Rindfleisch oder sieben Eiern. Propolis werde auch als „russisches Penicillin“ bezeichnet und könne über 70 Wirkungen haben. Im Bienenstock dient es zur Desinfektion von Viren und Bakterien am Einflugloch und zur Verstärkung der Waben. „Die Biene ist das drittwichtigste Tier“, betonte die Referentin zum Abschluss, „und ihre Produkte sind sehr wertvoll.“
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.