Vom einem starken Rückgang der Arbeitslosigkeit schreibt die Agentur für Arbeit Schwandorf im aktuellen Arbeitsmarktbericht für den Monat März. Von einer "Frühjahrsbelebung" im Agenturbezirk Oberviechtach, dazu gehören die Städte Oberviechtach und Schönsee, der Markt Winklarn sowie die Gemeinden Gleiritsch, Niedermurach, Teunz, Stadlern und Weiding, ist die Rede.
Laut den Zahlen der Agentur ist die Arbeitslosigkeit von Februar auf März spürbar zurückgegangen, und zwar um knapp 40 Personen oder 10,7 Prozent. Mitte des Monats seien 290 Menschen ohne Job gemeldet gewesen. Allerdings: Im Vergleich zum März des vergangenen Jahres nahm die Arbeitslosigkeit um knapp 20 Personen (6,6 Prozent) zu.
"Die Frühjahrsbelebung ist vorwiegend auf den jahreszeitlich üblichen Saisonstart im Bau- und Baunebengewerbe zurückzuführen", erklärte Markus Nitsch, Chef der Agentur für Arbeit Schwandorf, auf Nachfrage von Oberpfalzmedien. Die Firmen seien gut ausgelastet, so dass mit einsetzender Wetterbesserung die Baustellen eröffnet werden konnten. Teilweise sei während der Wintermonate auch durchgearbeitet worden.
Positive Impulse seien auch im Bereich des Gesundheitswesens spürbar: "Hier besteht ungebrochen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern" so Nitsch. Eine leichte Steigerung bei den Stellenzugängen sei zudem im Bereich von Kfz-Handel und -Reparatur festzustellen gewesen. Weniger rosig sei dagegen die Situation im Bereich des Hotel- und Gaststättengewerbes. Dort sei der Saisonstart wegen der Verlängerung des Lockdowns über die Osterfeiertage ausgefallen.
Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Oberviechtach sei binnen Monatsfrist um 0,4 Prozentpunkte auf nunmehr 3,9 Prozent gesunken. „Damit liegt die Quote nur 0,2 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahresmonats. Bei der Frauenarbeitslosigkeit fehlen sogar nur 0,1 Prozentpunkte auf den März 2020. Mit 2,6 Prozent weist Oberviechtach gemeinsam mit Cham die niedrigste Frauenarbeitslosenquote in der mittleren Oberpfalz auf“, berichtet Geschäftsführer Nitsch
Befragt zu den Gründen für die niedrige Arbeitslosigkeit unter Frauen, verweist Markus Nitsch darauf, dass sich diese Zahl in den eher ländlich geprägten Geschäftsstellen des gesamten Agenturbezirks ohnehin besser darstellt als in städtischen Bereichen. Diese bewegt sich zwischen 2,9 Prozent (Sulzbach-Rosenberg) und 2,6 Prozent (Oberviechtach, Cham). Diese Situation sei analog zur Arbeitslosenquote insgesamt, welche ebenfalls in städtisch geprägten Regionen höher liege.
Außerdem sei die Region Oberviechtach nicht so stark von Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen gewesen. Gerade in städtischen Regionen habe es im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bereich Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) einen deutlichen Abbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gegeben. Ähnlich hat sich, so Nitsch, die Situation im Gastgewerbe dargestellt: Während in der gesamten mittleren Oberpfalz ein deutlicher Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung festzustellen gewesen war, sei der Geschäftsstellenbezirk Oberviechtach weniger stark betroffen als andere Regionen.
Ein Plus sei dagegen bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen im Gesundheitswesen, der öffentlichen Verwaltung, in Heimen, im Sozialwesen sowie bei Erziehung und Unterricht verzeichnet worden. "Dort hat der Agenturbezirk deutlich zugelegt", berichtet Markus Nitsch. "Hiervon konnten sicher auch Frauen in der Region Oberviechtach profitieren, auch wenn es auf Grund der geringen Fallzahlen keine konkreten Daten für den Geschäftsstellenbezirk gibt."
Hier schränkte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur ein: Zu berücksichtigen sei natürlich generell, dass es sich bei den Zahlen für die Geschäftsstelle Oberviechtach um kleine Fallzahlen handelt. So seien im März 91 arbeitslose Frauen gemeldet gewesen. Kleine absolute Veränderungen wie neue Arbeitslosmeldungen könnten hier gleich größere prozentuale Veränderungen nach sich ziehen.
Noch ein Blick auf die Arbeitslosenzahlen im März: Im Laufe des Monats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 20 Personen arbeitslos und somit sieben Arbeitnehmer weniger als im Zeitraum des Vorjahres. Im Gegenzug beendeten knapp 50 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Laut Agentur war dies ein Arbeitnehmer weniger als im Vorjahresmonat.
Mitte März waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 110 Stellenangebote gemeldet, fünf Offerten mehr als im März 2020. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 70 Stellen und somit zirka zehn Offerten (13,4 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum.
"Mit 2,6 Prozent weist Oberviechtach gemeinsam mit Cham die niedrigste Frauenarbeitslosenquote in der mittleren Oberpfalz auf."
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