Seit über zwei Jahrzehnten nehmen der SV Koweg Görlitz und „Die Helden“, eine mit Spielern aus vielen Vereinen besetzte Truppe, am Turnier in Oberviechtach teil. Der gebürtige Sachse Torsten Ahnert ist in den 1990er Jahren zum Handballverein gestoßen und hat dort viele Positionen bekleidet. Als Jugend- und Damentrainer sowie als Spieler und Schiedsrichter war und ist er ein geschätztes Mitglied, das sich für keine Arbeit zu schade war.
Für seine sächsischen Landeskollegen aus Görlitz war er während des Turniers immer auch als Flügelflitzer unterwegs. Heuer verhinderte leider eine schwere Krankheit seine Spielteilnahme. Obgleich dies im Vorfeld bekannt war, ließen die Görlitzer trotzdem ein neues Trikot für ihn anfertigen. War die Übergabe bereits sehr emotional, so stellte die weitere Aktion der Görlitzer für viele den Höhepunkt des Turniers dar: unter lautstarken Beifall der rund 300 Zuschauer durfte Torsten Ahnert den Anwurf des Herrenfinales ausführen.
Der ehemalige Torwart des ASV Cham und „Torwart-Held“ Zdenek Hejduk („Ebi“) leidet an ALS, einer unheilbaren motorischen Nerven-Krankheit. Um darauf aufmerksam zu machen, ließ sich das Team auf ihre Trikots den tschechischen Spruch „Hlavu vzhuru Ebi #16“ („Kopf hoch Ebi #16)“ drucken. In einer eindrucksvollen Rede während der Siegerehrung wurde der Hintergrund erklärt. Bei einer spontanen Spendenaktion unter den Mannschaften kamen 500 Euro zusammen. Beide Aktionen verbreiteten eine ganz besondere Stimmung im Festzelt. Jedem wurde klar: In dieser Handball-Familie wird der Zusammenhalt ganz groß geschrieben. Und noch eines wurde deutlich. Die einen heißen so und treten so auf, die Görlitzer sind es ebenso: (Handball-)Helden.
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