Blech- und Klarinettenensembles des Heeresmusikkorps Veitshöchheim bescherten am Mittwochabend ein Benefizkonzert der Extraklasse in die Stadtpfarrkirche. Witterungsbedingt lagen viereinhalb Stunden Busfahrt hinter den Musikern, so dass der Kommandeur des veranstaltenden Panzergrenadierbataillons 122, Oberstleutnant i.G. Ralf Georgi, eine leichte Verzögerung beim Konzertbeginn verkünden musste, bevor das siebzehnköpfige Kammerensemble mit einem „Heldenlied“ von Georg Philipp Telemann klanggewaltig den Konzertabend eröffnete.
Unter der kurzweiligen Moderation von Stabsfeldwebel Thomas Althön, der kommunikativ auch das Publikum einbezog, gab anschließend das Hörnerensemble den Ton an. Mit „Maria durch ein Dornwald ging“, aber auch mit jahreszeitlich bedingten Jagdmotiven nahmen die Musiker das Publikum auf eine kulturgeschichtliche Reise um die Welt mit. Robert Schumanns „Ruf zur Jagd“ oder Franz Schuberts „Nachtgesang im Walde“ entsprachen der Romantik, als „die goldene Zeit der Waldhörner“, die auch bei Carl Maria von Weber und erst recht von Richard Wagner „auf die Spitze getrieben wurden“, wie Moderator Thomas Althön in seiner launigen Kommentierung einfließen ließ.
Symbolik und Bräuche
„Welche Rolle kommt in der Symbolik der Instrumente der Trompete zu?“, fragte er den Kommandeur, der in der ersten Bankreihe saß. Die Antwort gab der Moderator selbst: „Die Trompete befiehlt, das Horn ruft und die Posaune verkündet!“ Die Einführung des Klarinettenquintetts erfolgte mit einer musikalischen Reise zur japanischen „Kirschblüte“, die der Moderator aber nicht ohne Bezug zum heimischen Brauch der Barbarazweige ließ, die am 4. Dezember in die Stube geholt werden und dann bis zum Heiligen Abend aufblühen.
Von Japan ging es dann auf der musikalischen Weltreise nach Südamerika, mit der heiße Rumbarhythmen „Wärme in die kalte Kirche bringen sollten“. Im Schlussteil erfolgte ein Ausflug in die ambivalente Barockzeit mit Todesangst vor Krieg und Pest, aber auch Lebensfreude, die Musiker wie Antonio Vivaldi in der Rolle als Tröster generieren wollten. Dazwischen wurde es weihnachtlich mit dem Lied „We wish you a merry christmas“ und auch das gemeinsame Schlusslied „Macht hoch die Tür“, dirigiert vom Leiter des Heeresmusikkorps, Mathias Müller, entsprach der Jahreszeit.
Glühwein vor der Kirche
Der Bataillonskommandeur bedankte sich bei den Musikern „für die emotionale Reise um die Welt“, auch im Namen von Bürgermeister Rudolf Teplitzky, der mit Stadträten am Konzertabend teilnahm. Der Spendenerlös davon kommt der Oberviechtacher Tafel zugute. Abschließend kamen die Zuhörer und die Musiker vor der Kirche ins Gespräch, wo man sich mit Glühwein und heißen Würstchen aufwärmen konnte. Den Musikern stand aber noch eine lange nächtliche Heimreise auf winterlichen Straßen bevor.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.