(ptr) Im Pfarrbrief ruft der Helferkreis der Seelsorgeeinheit Oberviechtach-Pullenried-Wildeppenried zu einer Spende für Pfarrer André im Kongo auf. Dieser übernimmt seit 15 Jahren die Urlaubsvertretung. Heuer allerdings wurde der sympathische Geistliche von vielen Gläubigen vermisst. Die Erklärung dafür liefert ein im Pfarrbrief abgedrucktes Schreiben von André Kionga-Phanzu.
In diesen dankt er Stadtpfarrer Alfons Kaufmann dafür, dass er ihn Jahr für Jahr als Urlaubsvertretung einlädt. "Sehr gerne wäre ich auch heuer wieder bei Euch gewesen, hätte Gottesdienste mit Euch gefeiert, hätte Euch vom Kongo erzählt und wäre in geselliger Runde mit Euch zusammengesessen. Aber aus politischen Gründen wurde mir in diesem Jahr das Visum für Deutschland leider nicht genehmigt." Krieg, Gewalt, Hunger: "Seit Jahren macht die politische Dauerkrise, die mit Gewaltverbrechen die Kämpfe bis in den Westkongo bringt, einen geregelten Alltag unmöglich." Als katholischer Priester und Seelsorger kümmere er sich gerne Tag für Tag um die Versorgung der armen großen und kleinen Patienten im Hospital Kangu. Oft könnten Vater und Mutter nicht mehr für ihr krankes Kind sorgen. "Dann kaufe ich Medikamente und Nahrungsmittel. Es ist schlimm für uns alle, wenn wir als Helfer im Krankenhaus mit ansehen müssen, wie unsere kleinen und großen Patienten hungern und immer schwächer werden, um schließlich zu verhungern." Helfen könne er nur, solange er Geld habe. Denn ohne Geld gebe es auch im Kongo nichts.
"Da ich als kongolesischer Priester selbst fast keinen Lohn verdiene, bin ich immer auf die Spenden gutherziger Menschen aus Oberviechtach, Pullenried und Wildeppenried angewiesen, um hier im Hospital helfen zu können", schreibt der Priester. Benötigt werden Verbandsmaterial, Tabletten, Gehhilfen, Reis, Mais, Mehl, Milch, Zucker, Salz, Gemüse, Obst und Fische. Doch jetzt habe er nichts mehr, keine Nahrungsmittel, keine Medikamente, kein Geld. "Bitte vergesst mich nicht! Lasst mich in dieser schrecklichen Not und großen Armut nicht alleine. Ich schließe Euch alle täglich in mein Gebet ein. Gott segne euch!", endet Pfarrer André seinen Brief. "Schon kleine Spenden können viel bewirken", betont der Helferkreis der Seelsorgeeinheit und betet darum, die Hilfe für Pfarrer André zu unterstützen.
Bei seinen Aufenthalten in der Oberpfalz erzählte der Pfarrer gerne vom Kongo. "Wenn ich nach Oberviechtach reise, reise ich ins Paradies. Wenn ich in meine Heimat zurück reise, reise ich in die Hölle". So schilderte André Kionga-Phanzu im Jahr 2013 bei einem Besuch an der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule die Situation im Krankenhaus Kangu im Staat Kongo, einer früheren belgischen Kolonie. Scheinbar ist das Leben dort noch schwieriger geworden.
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