Oberviechtach
06.05.2019 - 17:38 Uhr

Mathe ist für viele ein Angstfach

Die Abiturprüfung im Fach Mathematik steht auch im Landkreis Schwandorf in der Diskussion. Oberpfalz-Medien fragte bei Gymnasiasten und Schulleitern nach.

Zwei schriftliche Abiturprüfungen sind geschrieben; diese Woche geht es weiter. Das Bild zeigt Schüler des Ortenburg-Gymnasiums im Fach Deutsch. Bild: lg
Zwei schriftliche Abiturprüfungen sind geschrieben; diese Woche geht es weiter. Das Bild zeigt Schüler des Ortenburg-Gymnasiums im Fach Deutsch.

Die Abiturprüfungen 2019 im Fach Mathematik stehen deutschlandweit in der Diskussion. In neun Bundesländern wird der womöglich zu hohe Schwierigkeitsgrad angeprangert und in einer Online-Petition eine Notenanpassung gefordert. Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) will sich mit den Experten im Ministerium besprechen.

Zwei Schüler des Ortenburg-Gymnasiums Oberviechtach erzählten auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien, wie sie die Matheprüfung am Freitag empfunden haben. "Leicht war es gerade nicht, aber machbar", meint Julius Schönberger. Er habe es nicht als so viel schwieriger empfunden, allerdings sei die Aufgabenstellung teils anders und daher ungewohnt gewesen. Einfache Rechnungen, wie in den Vorjahren üblich, hätten gefehlt, so dass viele die Zeitvorgabe von vier Stunden "schon ausgereizt haben". Das bestätigt auch Sebastian Eckl, der im Vorfeld die Mathe-Abiturprüfungen der letzten Jahre durchgerechnet hat: "Heuer waren Aufgaben dabei, die ich noch nie gesehen habe." Dies treffe vor allem auf den B-Teil mit Geometrie und Stochastik zu. "Die wären vielleicht lösbar gewesen, aber man konnte sich nicht darauf vorbereiten", kritisiert Eckl. Die aktuelle Prüfung stufe er deshalb als "deutlich schwerer" ein.

Die Schulleiter der vier Gymnasien im Landkreis halten sich mit Aussagen zurück. "Bei uns gab es am Freitag keine Auffälligkeiten. Es lief wie immer", sagt Schulleiter Christian Schwab vom Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium Nabburg. 87 Jugendliche schwitzten hier über den Aufgaben. "Mathe ist für viele ein Angstfach", betont Schwab und bestätigt, dass das Thema am Montag im Kollegenkreis diskutiert wurde.

Auf der Heimfahrt ins Wochenende hatte Oberstudiendirektor Ludwig Pfeiffer um 13.30 Uhr im Autoradio von der Diskussion um den Schwierigkeitsgrad der Prüfung erfahren. Wie dies am Ortenburg-Gymnasium in Oberviechtach gesehen wird, dazu will er nichts sagen. Schließlich seien die Arbeiten in der Korrektur und die Ergebnisse würden erst am 31. Mai bekanntgegeben. "Kein Kommentar", wehrt Beate Panzer, Rektorin des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums Burglengenfeld ab. Und Franz Xaver Huber, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien der Oberpfalz, verweist an die Zuständigkeit der Landesregierung in München.

Für die 426 Abiturienten im Landkreis stehen noch zwei Termine an: Am Mittwoch die Prüfung im dritten Abiturfach und am Freitag Französisch. Ob auch hier die Fragestellung möglicherweise anspruchsvoller ausfällt als in den Vorjahren, wird sich zeigen. Fest steht lediglich, dass die laufende Diskussion viel Unruhe mit sich bringt und bei etlichen Schülern die Unsicherheit zwecks eventuell notwendiger Nachprüfung befeuert.

 
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