Über ein "volles Haus" – den coronakonform bestuhlten Musiksaal des Ortenburg-Gymnasiums – freute sich Gabi Ried bei der Begrüßung der Gäste, die zum Programm "Testsieger" des Musikkabarettisten Johannes Kirchberg gekommen waren. Der bereits vor zwei Jahren mit dem Erich Kästner-Programm bei den Freunden der Kunst gastierende Entertainer nahm sein Publikum mit auf eine frische musikalische, nachdenkliche und nicht zuletzt politische Reise durch das "Testland Deutschland", in dem das Wort "testen" seit der Corona-Pandemie eine ganz besondere Bedeutung habe.
Mit feinem Sprachwitz und unaufdringlichen Pointen traf er in charmantem Plauderton den Ton der Zeit. In den Liedern stürzte er von einer Krise in die nächste und präsentierte die Probleme der heutigen Welt leichtfüßig, aber mit Tiefgang. "Saufen Kinder sich ins Koma, na dann geh zu deiner Oma", oder "Läuft die Wirtschaft aus dem Ruder, dann geh zu deinem Bruder", sind ebenso Beispiele dafür wie die Aussage: "Tests haben ergeben, dass in Deutschland alles gut ist." Allerdings würde man bei der Bildung "noch dran arbeiten". Kirchberg ließ kaum ein brisantes Thema aus. Mit dem Lied "Oh, du meine Plastiktüte" spielte der Kabarettist auf die Schäden in Meeren an, die durch Plastikmüll entstehen.
"Alles wäre so leicht, wenn es so wäre, wie es heißt", war die Erkenntnis am Ende des gut einstündigen Programms. Aber Kirchberg schränkte ein: "Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist." Gabi Ried bedankte sich bei dem Kabarettisten und bei Monika Krauß für die Bestuhlung des Musiksaals nach Coronaregeln.
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