Zwei Kampftruppenbataillone aus Bayern und Nordrhein-Westfalen sollen als Kern der neuen Litauen-Brigade an die Nato-Ostflanke verlegt werden. Diese Entscheidung habe Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Montag auf Vorschlag von Generalinspekteur Carsten Breuer getroffen, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit.
Zu dem Panzergrenadierbataillon 122 (Oberviechtach) sowie dem Panzerbataillon 203 (Augustdorf) komme als drittes Bataillon der multinationale Nato-Gefechtsverband (eFP battle group) in Litauen, der schon unter Führung Deutschlands in dem baltischen Staat ist und rotierendes Personal hat.
Von Weiden nach Ovi
Ein Vorkommando der Litauen-Brigade, die den Namen Panzerbrigade 42 haben wird, soll im zweiten Quartal 2024 in Litauen sein, der Aufstellungsstab der neuen Panzerbrigade im letzten Quartal 2024. Das Ministerium teilte mit, an den deutschen Standorten werde kompensiert. Dem Oberviechtacher Panzergrenadierbataillon unter dem Kommando von Oberstleutnant Ralf Georgi gehören demnach derzeit 600 Soldatinnen und Soldaten an. Als Ersatz hierfür sieht das Verteidigungsministerium die Verlegung des Artilleriebataillon 131 aus Weiden mit aktuell rund 800 Soldatinnen und Soldaten vor. Zudem werde die Neuaufstellung einer leichten Versorgungskompanie geprüft, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.
In Weiden werde der Aufwuchs des gerade neu aufgestellten Panzerartilleriebataillons 375 fortgesetzt, heißt es vom Ministerium weiter. Allerdings gab es bereits vor dem offiziellen Begrüßungsappell Anfang Oktober schon Spekulationen darüber, dass das Bataillon an einem Standort in Sachsen verlegt werden könnte. Schließlich ist die Einheit Teil der Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen".Ob der Bundeswehrstandort Weiden damit mittelfristig in Gefahr ist, lässt sich derzeit also nicht klar ausschließen.
Garantie für bisherige Standorte
"Die Brigade Litauen ist das Leuchtturmprojekt der Zeitenwende. Das Heer hat in kurzer Zeit einen sehr ausgewogenen Vorschlag ausgearbeitet", zitiert die Mitteilung Pistorius mit. Trotz der Aufstellung der Brigade in Litauen würden die bisherigen Standorte in Deutschland erhalten.
Deutschland will als erster westlicher Nato-Partner eine ganze "robuste Brigade" - 4000 Männer und Frauen der Bundeswehr - fest im Baltikum stationieren und so dem Sicherheitsbedürfnis des Nato-Partners Litauen entsprechen. Dort ist bisher ein Nato-Gefechtsverband aus etwa 1600 Männern und Frauen, darunter rund 800 deutsche Soldaten. (enthält Material der dpa)
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