Goldsteig, Jakobsweg und Nurtschweg sind bekannt. Doch durch die Region führen auch viele kleine Strecken- und Rundwanderwege, die ebenfalls idyllische Orte tangieren und phantastische Fernblicke bieten. Diese stehen im Fokus des neuen Wanderwegekonzepts des Landkreises Schwandorf. "Es ist nicht die kürzeste Entfernung angegeben", betont Bürgermeister Rudolf Teplitzky beim Pressetermin in der Teunzer Straße mit Blick zu den neuen Wegweisern, "denn schließlich ist es ja ein Wanderweg und keine Ortsbeschilderung".
Alexandra Beier vom Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald nickt: "Wandern ist Balsam für die Seele, vor allem in Zeiten wie diesen." Sie ist zusammen mit Markus Kurz vom Verein "Naturpark Oberpfälzer Wald" nach Oberviechtach gekommen, um auf den Abschluss der Neubeschilderung im Naturpark Oberpfälzer Wald hinzuweisen.
Am Goldsteig orientiert
"Herzstück sind die Hauptwegweiser, welche immer dort montiert wurden, wo sich zwei oder mehrere Wanderwege kreuzen oder abzweigen", informiert Beier und ergänzt: "Es ist jetzt direkt vor Ort möglich, sich zu orientieren oder auch eine ganz eigene Route zu wandern." Bei der Machart habe man sich an den Goldsteig-Wegweisern, die bereits seit rund zehn Jahren im Gelände stehen, orientiert.
Kollegin Julia Braun erarbeitete ab 2018 einen Kriterienkatalog und übernahm die Abstimmung mit den 20 Naturpark-Kommunen. Gemeinsam wurden die Wanderwege überarbeitet, ausgedünnt und wanderfreundlich umverlegt. Die neuen Wegweiser zeigen jetzt sehr übersichtlich an, in welche Richtung man zu welchem Ort kommt, was man dort vorfindet und wie viele Kilometer den Wanderer noch vom Ziel trennen. "Das nahm tatsächlich die meiste Zeit in Anspruch, denn jedes Schild wurde einzeln definiert und zusammen mit der Gemeinde ausgearbeitet", berichtete Alexandra Beier. So sei jeweils ein Nah-, Mittel- und Fernziel angegeben.
53 Stelen im Stadtgebiet
In Oberviechtach war Sigrid Breitschafter von der Tourist-Info eingebunden, die sich über die Unterstützung von Manfred Ebnet vom städtischen Bauhof freute. Das Ergebnis: 53 Holzstelen mit 152 Schildern. "Das hat sich rentiert, wir sind jetzt auf dem neuesten Stand." Auch die Hälfte der Lamellensystem-Tafeln wurden abgebaut und überarbeitet. Sigrid Breitschafter ist selber gerne mit den Wanderstiefeln unterwegs: "Wir haben 130 örtliche Wanderkilometer plus alternativen Routen und liegen an sechs Fernwegen wie den Goldsteig." Zu finden sind diese auf der Homepage (www.oberviechtach.de).
"Sich in der Natur zu bewegen erlebt eine Renaissance", meinte auch Bürgermeister Rudolf Teplitzky und er stellte fest: "Oberviechtach ist eine ausgezeichnete Rad- und Wanderregion und hat als Etappenziel viel zu bieten". Er dankte allen Beteiligten an der neuen Beschilderung für die gute Zusammenarbeit und überreichte an Alexandra Beier und Markus Kurz je eine Flasche Eisenbarth-Elixier.
Einen Dank sprach er auch den ehrenamtlich tätigen Wanderwege-Paten aus, denn ohne diese könnte die Qualität nicht gehalten werden. Das unterstrich auch Tourismusreferentin Alexandra Baier. Sie dankte auch dem Goldsteig-Team des Tourismusverbandes Ostbayern für die Unterstützung. "Im Naturpark, also im mittleren und nördlichen Landkreis Schwandorf, gibt es 1200 neue Schilder", verwies Markus Kurz. Nach den Vorarbeiten seien diese in den vergangenen zwei Jahren in den Gemeinden des Naturparks Oberpfälzer Wald angebracht worden. "Dabei stellte die beauftragte Montagefirma insgesamt über 420 dieser Wegweiser in Zusammenarbeit mit dem Tourismuszentrum und dem Naturparkverein auf", so Kurz. Bei der Begutachtung am Dienstagnachmittag zeigten sich alle Beteiligten mehr als zufrieden.
50 Prozent trägt der Freistaat
"Es ist eine echte Qualitätsverbesserung bei den örtlichen Wanderwegen", stellte Markus Kurz fest. Schließlich liegt dem neuen Konzept ein Kriterienkatalog zugrunde, der Punkte wie "50 Prozent naturbelassene Wege, lückenlose Markierung, Gastronomie" beinhaltet. Übrigens: Die neue Beschilderung in der Gemeinde Oberviechtach kostete mit Montage circa 14 800 Euro. Die Stadt ist mit 20 Prozent dabei während der Freistaat Bayern 50 Prozent und der Naturpark-Verein 10 Prozent der Kosten übernehmen. Dazu kommen 20 Prozent Förderung von der touristischen Arbeitsgemeinschaft "Oberpfälzer Wald".
Tipp aus dem Rathaus: "Mein Lieblings-Wanderweg"
- "Eisenbarth-Steig": Diese Tour ist das Highlight von Bürgermeister Rudolf Teplitzky. Markierung: rote 7; Länge: 9 Kilometer; Dauer: 2:15 Stunden; Start: Parkstadl in der Teunzer Straße. Nach der Umrundung des Marktweihers geht es zum Bayerisch-Böhmischen-Freundschaftsweg und hinein in den Wald. In Obermurach trifft der Wanderweg auf den "Goldsteig" und bergab geht es bis zur Walpurgis-Kapelle, dann bergauf durch den "Mehlbügel" und über das Tal der Knaumühle zurück.
- "Zur Burg und durch die Wolfsschlucht": Auf diesem Rundweg ist Sigrid Breitschafter vom Touristikbüro gerne unterwegs. Markierung: rote 4; Länge: 13,6 Kilometer; Dauer: 3:45 Stunden; Start: Drei-Bogen-Brücke. Am "Gibacht" geht es hoch nach Obermurach und zum Naturdenkmal Sattelross. Weitere Stationen: wildromantisches "Wellenthal", Johannisbergkirche, "Wolfsschlucht" im Wald und über den Bergrücken zurück.
- "Durchs Oberviechtacher Hochholz"lautet der Tipp von Bauhofmitarbeiter Manfred Ebnet. Markierung: rote 2; Länge: 14,7 Kilometer; Dauer: 4:15 Stunden; Start: Parkplatz oberhalb Sportplatz "Am Sandradl". Vorbei am Truppenübungsplatz wird der Fluss Murach überquert. Stationen: Gartenried, Lukahammer ("größer Bierkrug der Welt"), auf dem "Karl-Krampol-Weg" bis Lind und vorbei an der Grenzlandkaserne zurück.
"Im Naturpark, also im mittleren und nördlichen Landkreis Schwandorf, gibt es 1200 neue Schilder."
"Jedes Schild wurde einzeln definiert und zusammen mit der Gemeinde ausgearbeitet."
"Wir haben 130 örtliche Wanderkilometer plus alternativen Routen und liegen an sechs Fernwegen."
"Es ist nicht die kürzeste Entfernung angegeben, denn schließlich ist es ja ein Wanderweg."
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