Ständig sich ändernde Rahmenbedingungen, täglich neue Herausforderungen: Das sei nur mit einem eingeschworenen Team zu meistern gewesen, fasst die Klinikleitung in ihrem Jahresbericht die Situation im Oberviechtacher Krankenhaus zusammen. Das Pandemiejahr sei "hart an die Belastungsgrenze" gegangen. Rückblickend auf die vergangenen zwölf Monate unterstreichen Klinikmanagerin Jana Humrich, Ärztlicher Direktor Dr. Christian Glöckner und Pflegedienstleiter Steffen König den "familiären Zusammenhalt" als Basis für die medizinische Versorgung der Menschen in der Region.
Eine Mitteilung des bayerischen Finanzministeriums sorgte Mitte des Jahres für Aufbruchstimmung: Man bewilligte 22 Millionen Euro Fördergeld für einen modernen Ersatzneubau, der bis 2025 neben dem bestehenden, in die Jahre gekommenen und überdimensionierten Gebäude entstehen soll. "Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns auf ein neues Gebäude mit topmoderner Ausstattung und viel Platz für unsere Patienten in Ein- und Zweibettzimmern", so Dr. Glöckner.
Für Jana Humrich ist die Förderung zudem "ein klares Bekenntnis von Freistaat und Kostenträger zur Asklepios Klinik Oberviechtach". Planungs- und Bauphase erfolgen dabei in enger Abstimmung mit dem Oberviechtacher Bürgermeister, dem ihr Dank "für die große Unterstützung" ebenso gilt wie Stadtrat, Landrat und Landratsamt.
Auch ohne anstehenden Neubau, der laut der Verantwortlichen keinerlei Einschränkungen in der Patientenversorgung bringen wird, bleiben die Mitarbeiter stark gefordert. Die Pandemie bringt es mit sich, dass bei ungebremsten Patientenstrom immer wieder die Besuchsregelungen und Testkonzepte angepasst werden mussten und müssen – zusätzlich gab es im vergangenen Jahr viele weitere Projekte, die Zeit, Arbeit und kreative Lösungen bedurften. Genannt wurden die Digitalisierung der Pflegedokumentation, Einführung des Entlass-Managements "Care Bridge", die "Mitarbeiter werben Mitarbeiter"-Aktion, Patientenzufriedenheitsbefragung in der Notaufnahme, Ausbildung von Pflegefachkräften, Anerkennungsverfahren und vieles mehr. "Die vielfältigen zusätzlichen Aufgaben meisterte das Team bravourös", so Jana Humrich, Dr. Glöckner und Steffen König unisono.
Nötige Krankenhausaufenthalte nicht hinauszögern
- Mit Blick auf die anstehende Weihnachtszeit betont Dr. Glöckner, dass die Klinik rund um die Uhr für die Bevölkerung verfügbar sei.
- Dr. Christian Glöcklers eindringliche Bitte: Manche Patienten mit schweren und lebensbedrohlichen oder auch chronischen Erkrankungen vermeiden aus Angst vor dem Virus dringend notwendige Klinikbehandlungen und kommen zu spät ins Krankenhaus. Wer unnötig warte, könne sich in Lebensgefahr bringen, denn die Grunderkrankung ist oft weit gefährlicher als das Risiko einer Corona-Ansteckung."
- Herzbeschwerden, entgleiste Stoffwechselerkrankungen, plötzlich einsetzende Gefühlsstörungen sind Beispiele für Symptome von bedrohlichen Erkrankungen, die eine sofortige Behandlung erfordern.
- Ähnliche Gefahren bestehen auch für Patienten, die an Krebs erkrankt sind. "Ohne Behandlung wachsen Tumore weiter, dehnen sich in Bereiche aus, wo wir nicht mehr operieren können oder bilden Tochtergeschwülste", so Alexey Kachan, Leiter der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Man dürfe anstehende Behandlungen oder begonnene Tumortherapien bis nach der Pandemie nicht aussetzen.
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