Oberviechtach
03.04.2023 - 11:52 Uhr

Oberviechtacher Unternehmer stellen sich der gemeinsamen "Wir-Aufgabe"

Die Herausforderungen für die Unternehmen im Oberviechtacher Land und ihre Kooperation mit der Stadt sind zentrales Thema einer Wirtschaftsrunde. Dabei spielt auch das Selbstverständnis als „Goldstück Bayerns“ eine Rolle.

„Unsere Zukunft ist eine Wir-Aufgabe“, appellierte Bürgermeister Rudolf Teplitzky an die 35 Unternehmer und Unternehmerinnen, die mit dem Ziel einer effektiveren Zusammenarbeit ins Emil-Kemmer-Haus gekommen waren.

Gastwirte, Handwerker, Kaufleute, Dienstleister und Industrieunternehmer markierten die Bandbreite des vertretenen Unternehmertums bei der „Wirtschaftsrunde“, zu der die Stadt und der Verein „Goldmacher“ eingeladen hatten. Wie die Organisation und die Strukturen einer effizienten Zusammenarbeit von Kommunen und Wirtschaft aussehen können, zeigten Werner Weny und Corina Molz anhand der „Integrierten ländlichen Entwicklung Ilzer Land“ aus dem Unteren Bayerischen Wald auf. Nach den Präsentationen brachten die Unternehmer aus dem Oberviechtacher Land ihre Vorstellungen und Zielsetzungen in der Form eines Workshops ein.

Sympathisches Markenzeichen

„Wir müssen die Stadtmarke Goldstück Bayerns deutlich nach außen tragen“, lautete der Appell von Marco Schmid, der der Markenagentur „Schmid und Kreative“ vorsteht und bei den Goldmachern als Projektleiter für die neue Wirtschaftsrunde firmiert. Schmid ist sich mit dem Bürgermeister einig, „dass das Goldstück Bayerns mehr ist als Tourismus“. Es sei das sympathische Markenzeichen für die Stadt und das Oberviechtacher Land.

Dabei sei das Ganze nicht aufgesetzt, da in der Langau „tatsächlich der älteste urkundlich belegbare Goldbergbau der Oberpfalz vor mehr als 700 Jahren“ nachgewiesen sei. Der Bayern-Tourismus vermittle seit zehn Jahren Oberviechtach als Goldstück Bayerns und auch auswärtige Besucher erkannten diese „sympathische Dachmarke“ oftmals eher als Einheimische, denen die Besonderheiten der Stadt als selbstverständlich erschienen.

Marco Schmid ging auf das Wirtschafts-Gruß-Logo mit einer modernen Adaption der Fichte ein, das von Firmen ohne Bedenken auch auf Produkten zu verwenden sei, während das offizielle Fichten-Logo der Stadt nur mit deren Genehmigung eingesetzt werden dürfe. Als Beispiele für bereits praktizierte Produktbezüge zum Goldstück Bayern führte er die Bäckerei Schmid, das Grüne Gut von Andreas Meier in Pullenried und das Eisenbarth-Elixier auf.

Gemeinsam mehr erreichen

Als Impuls für die Vorstellungen der „Wirtschaftsrunde“ präsentierte Bürgermeister Rudolf Teplitzky den Zukunftsplan „Oberviechtach Vision 2030“. „Gemeinsam schaffen wir mehr als jeder Einzelne“ lautet hier die Devise mit einer Aufschlüsselung von fünf Aktionsfeldern. Für deren Realisierung richtete sich der Blick auf die existierenden „Goldstücke“, auf die man bauen könne: Menschen, Ehrenamt und Vereine, Bildungseinrichtungen, Landschaft und Innenstadt, Garnison, Schwarz-Stiftung und starker Mittelstand. Das Potenzial seien die 5000 Einwohner des unbedingt zu haltenden Mittelzentrums Oberviechtach, aber auch die über 20 000 Menschen im Oberviechtacher Land. Bei der Zusammenarbeit wurde generell für einen offenen Dialog plädiert.

"Ilzer Land" macht es vor

Als vorbildhaftes praktisches Beispiel für die Umsetzung derartiger Visionen galt den erschienenen 35 Unternehmern die Vernetzung von Kommunen und Wirtschaft im „Ilzer Land e.V“. Werner Weny und Corina Molz stellten die Kräftebündelung innerhalb von zwölf Kommunen und der Landkreise Passau und Freyung-Grafenau mit der heimischen Wirtschaft heraus. „120 Unternehmen vom Handwerksbetrieb bis zum Weltmarktführer arbeiten hier zusammen“, ließ Werner Weny wissen, während Geschäftsführerin Corina Molz detailliert die Strukturen, Handlungsfelder und Netzwerkverbindungen als „geballte Kompetenz“ aufzeigte.

Bei einem abschließenden Workshop konnten die Teilnehmer in Arbeitsgruppen die Inhalte der Vorträge und Präsentationen kommentieren und bewerten und eigene Ideen zu der neuen „Wirtschaftsrunde“ einbringen. Die Initiative des „Goldmacher e.V.“ wurde einhellig begrüßt und mit dem Ziel einer erfolgreichen Zukunft, begleitet mit kreativen eigenen Ideen.

OnetzPlus
Oberviechtach03.02.2022
Hintergrund:

Vision Oberviechtach 2030

  • Gemeinschaft #zamhalten: Solidargemeinschaft und positive Weiterentwicklung des Allgemeinwohls
  • Starkes Mittelzentrum:Infrastruktur für Bedürfnisse des täglichen Lebens stützt die Gesellschaft
  • Bildung ist Erfolg:Schulen mit täglichem Besuch von 1500 Kindern sind als Zukunftsfaktor bestmöglich zu unterstützen
  • Generationenübergreifende Infrastruktur: Plädoyer für die Nachhaltigkeit mit Blick auf alle Generationen
  • Goldstück Bayerns:Hoher Erholungswert der Landschaft und Angebote des Mittelzentrums
 
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