Die Plätze im Kulturzentrum der Marktmühle reichten bei weitem nicht aus, um all die Besucher aufzunehmen, die zum Abend unter dem Titel "O du mein Österreich" gekommen waren. Der Vorsitzenden der Freunde der Kunst, Monika Krauß, stand die Freude über den guten Besuch ins Gesicht geschrieben, als sie mit den "4 Unverdorbenen" die Hauptakteure begrüßte, die nur gegen "Hutgage" auftraten.
Mit dem Marsch von Franz von Suppè, der der Veranstaltung den Titel gab, eröffnete die "Hausband" des Neunburger Kunstvereins "Unverdorben" mit Jürgen Zach (Gesang/Bassgitarre), Klaus Götze (Gitarre) und Franz Schöberl (Akkordeon) den Abend. Rezitator Karl Stumpfi trug Texte von bekannten Wiener Poeten, Satirikern und Kabarettisten vor, was ihm als gebürtigen Austrianer vom Innviertel hervorragend gelang.
Aus der Gedichtsammlung von Josef Weinheber war das Dialektgedicht "War net Wean" vertreten, das typische Besonderheiten von Wien aufzeigte: "War net Wean, wann net durt, wo ka Gfrett is, ans wurdt." Dieses Gedicht veranlasste Stumpfi zu der Aussage: "Auch für Österreicher wäre beim Wiener Dialekt ein Simultandolmetscher nötig."
Die "Außenansichten eines Wahlwieners" kamen bei der Satire "Tag der rot-weiß-roten Fahne" zum Vorschein. Da der österreichische Nationalfeiertag am 25. Oktober ist, und am Tag zuvor Kasachstan, und am Tag danach Turkmenistan ihren Nationalfeiertag begehen, könne man doch – nicht ganz ernst gemeint – diese drei Tage zusammen feiern. Mit genialer Mimik und vollem Körpereinsatz legte der Rezitator die "Neujahrsrede eines Besoffenen" dar mit all den schrecklichen Verhältnissen, die kurz vor dem ersten Weltkrieg geherrscht hatten. Auch wenn alles den Bach runter gehe, aber "die Beamtn wean bleibn".
Stumpfi erweckte die Werke von Anton Kuh, Helmut Qualtinger und anderen zum Leben und begeisterte damit das Publikum fast zwei Stunden lang. Für die passende musikalische Begleitung sorgten die drei Musiker. Mit "Brenna tuat`s guat" von Hubert von Goisern, "Fürstenfeld" von S.T.S. und weiteren Songs von Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros trafen die drei Vollblutmusiker den Geschmack der Gäste und trugen optimal zum Österreichischen Abend bei, der mit dem Dank von Monika Krauß und viel Applaus endete. Dank galt auch den Vertreterinnen des Museums, Gisela Frischmann und Juane Demleitner, die die Gäste mit Getränken versorgten.
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