Oberviechtach
10.04.2023 - 10:00 Uhr

Ostern in Oberviechtach: Auferstehung als Herzstück der vier Evangelien

Vor der Kirche in Oberviechtach wird das Osterfeuer gesegnet. Bild: lg
Vor der Kirche in Oberviechtach wird das Osterfeuer gesegnet.

Am Anfang rufen in Oberviechtach noch die knarrenden Karfreitagsratschen die Gläubigen zur Osternachtfeier, denn die Kirchenglocken sind seit Gründonnerstag verstummt. Drei Ministranten bedienen die knatternden Holzgeräte mit Elan und Freude am ungewohnten Ritual. Das Osterfeuer vor der Kirche brennt bereits mit kräftiger Flamme, als sich Stadtpfarrer Alfons Kaufmann und Diakon Ulrich Wabra zusammen mit den übrigen Ministranten um die Feuerschale gruppieren. Zwei mächtige Osterkerzen, eine für die Stadtpfarrkirche, die andere für die Expositurkirche in Wildeppenried, werden jetzt entzündet und anschließend in feierlicher Prozession in die noch dunkle Kirche getragen, wo die Gläubigen bereits versammelt sind. Mit einem dreimaligen „Lumen Christi“ des Priesters (Christus das Licht) werden ausgehend von der Osterkerze auch die Kerzen der Mitfeiernden entzündet, so dass das Gotteshaus allmählich mit einer Vielzahl kleiner Lichter erfüllt wird.

„Dies ist die Nacht, in der Christus die Ketten des Todes besiegt hat“, verkündet Stadtpfarrer Alfons Kaufmann, während sich die Lesungen der Lektoren auf Schriften des Alten und Neuen Bundes beziehen und auch eindrucksvoll die Schöpfungsgeschichte thematisieren. „Tod und Auferstehung sind das zentrale Herzstück jedes der vier Evangelien“, betont der Geistliche in seiner Predigt. Unter der Figur des Auferstandenen Heiland wird anschließend das Taufwasser mit der Osterkerze geweiht. Nach der Eucharistiefeier erfolgt auch die Segnung der Osterspeisen, von denen viele in festlich drapierten Körben vor dem Marienaltar platziert sind. In der Pfarrei ist es auch ein schöner Brauch, dass die Pfarrgemeinderäte nach dem Gottesdienst zum Abschied körbeweise Osterbrote an die Kirchenbesucher verteilen.

 
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