"Wir bauen das Netz der Schulen mit dem Profil Inklusion in ganz Bayern weiter aus. Dabei setzen wir auf vielfältige Konzepte und Förderorte", betonte Kultusminister Bernd Sibler beim Festakt und fügte an: "Inklusion gehört in vielen Schulen längst zum Schulalltag dazu." Im neuen Schuljahr werden weitere 58 Schulen aus allen Teilen Bayerns Inklusion als besondere Aufgabe in ihr Schulprofil integrieren. Den Schulleitungen dieser Schulen hat Sibler gemeinsam mit Staatssekretärin Carolina Trautner in München die Urkunde "Schule mit dem Profil Inklusion" ausgehändigt. Damit ist die Anzahl der Schulen, die dieses Profil ausgebildet haben, zum aktuellen Schuljahr auf 356 angestiegen. "Sie alle unterstützen vorbildlich das gemeinsame Lernen von jungen Menschen mit oder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf", lobte der Minister.
Neue Lehrerstellen
Schulen mit dem Profil Inklusion gibt es in den verschiedenen Schularten. In diesem Jahr kommen neu 14 Grundschulen, 11 Mittelschulen, 4 Realschulen, 1 Gymnasium, 14 berufliche Schulen aus dem Regelschulbereich (9 Berufsschulen, 3 Fachoberschulen und 2 Berufsfachschulen) sowie 14 Förderschulen, darunter 5 Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung, dazu. Staatssekretärin Trautner würdigte das große Engagement aller Beteiligten: "Gemeinsam mit allen Beteiligten wollen wir das Miteinander an den Schulen stärken. Die Lehrerinnen und Lehrer an den Profilschulen leisten dabei einen wertvollen Beitrag. Dafür ein herzliches Dankeschön!"
Zur Unterstützung der Inklusion stellt der Freistaat seit 2011 jedes Jahr zusätzliche 100 Lehrerstellen zur Verfügung. Im Schuljahr 2018/2019 sind es bereits 800 Stellen. Außerdem nimmt Bayern gezielt Investitionen in die Lehrerbildung vor: So werden die Kapazitäten der bayerischen Universitäten zur Ausbildung von Lehrkräften für Sonderpädagogik deutlich ausgebaut: München und Würzburg erhalten jeweils einen zusätzlichen Lehrstuhl, am neuen Standort Regensburg entstehen drei Lehrstühle. Ein Basiswissen Inklusion ist für alle Lehramtsstudierenden verpflichtender Studieninhalt. Für Lehrkräfte steht zudem ein breites Angebot an Fortbildungen zur Verfügung. "Mir ist es wichtig, dass unsere Angebote jeweils auf die Bedürfnisse der zu fördernden Kinder und Jugendlichen zugeschnitten sind", erklärte Sibler. Der Freistaat setzt daher bei der Umsetzung neben besonderen Profilschulen auf eine Vielfalt schulischer Angebote. In Bayern können Schüler mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf sowohl in einer Regelschule als auch an einer Förderschule (im Partnerklassenkonzept und in offenen Klassen) gemeinsam unterrichtet werden. Die Entscheidung über den schulischen Lernort treffen die Eltern.
Kooperation
Zusammen mit Schulamtsdirektor Georg Kick nahm Schulleiter Werner Winderl die Urkunde aus den Händen von Kultusminister Bernd Sibler und Staatssekretärin Carolina Trautner entgegen. Die Doktor-Eisenbarth-Mittelschule ist damit die einzige Mittelschule im Landkreis, die dieses Profil vorweisen kann. Partnerschule ist das Sonderpädagogische Förderzentrum Nabburg, die Maria-Schwägerl-Schule mit Schulleiter Oliver Vogel. Lehrkräfte beider Schulen arbeiten bei sonderpädagogischem Förderbedarf auf verschiedenen Ebenen zusammen.
Begleitet wurde die Schwandorfer Delegation vom Leitenden Regierungsschuldirektor Stefan Fricker, der auf Oberpfalzebene unter anderem für Inklusion und die Kooperation zwischen den Schularten zuständig ist. Als einzige weitere Schule aus dem Regierungsbezirk Oberpfalz erhielt die Grundschule Grafenwöhr an diesem Nachmittag ebenfalls das "Profil Inklusion".
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