Heike Klein von der BBV-Kreisvorstandschaft eröffnete am Montagmorgen das Landfrauen-Frühstück im Gasthaus "Hammerschänke" in Lukahammer. Zunächst stand das ausgiebige und abwechslungsreiche Buffet im Mittelpunkt. Der Hauptanziehungspunkt für die beliebten jährlichen Treffen ist jedoch der Vortrag. Heuer wurde dafür die Gesundheitspädagogin und Kneippexpertin Barbara Winkler aus Teunz eingeladen. Diese verstand es, die Frauen mit ihrer sympathischen Art und einem fundiertem Wissen für die Kneipp-Lehre zu interessieren.
Vorbeugen und heilen
Von Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) aus Bad Wörishofen sind seine Wasser-Anwendungen zur Stärkung der Selbstheilungskräfte am bekanntesten. Mit seinen präventiven Maßnahmen wollte er vorbeugen, heilen und lindern. "Als Kneippianer lebt man gesünder, fröhlicher und ausgeglichener", betonte die Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Kurz ging sie zunächst auf die fünf Wirkprinzipien Ernährung, Phytotherapie (Kräuter), Bewegung, Lebensordnung und Hydrotherapie ein. Kräuter sind auch ein Steckenpferd der OGV-Vorsitzenden. Tausendgüldenkraut-Tee sei beispielsweise gut für den Magen und bei Sodbrennen. Ihre Empfehlung: Drei Wochen lang täglich drei Tassen Kräutertee trinken.
Als Kneippianer lebt man gesünder, fröhlicher und ausgeglichener.
Auf Psycho-Hygiene achten
Laut Kneipp sind täglich 10 bis 15 Minuten Bewegung an der frischen Luft wichtig. Und seine Lebensordnung bezieht sich auf die Psycho-Hygiene mit der Harmonie von Körper, Geist und Seele. Das Wirkprinzip Hydrotherapie führte Winkler detaillierter aus: "Die Wassertherapie erfolgt durch thermische Reize, welche die normalen und krankhaften Funktionen im Körper regulieren, stimulieren und dämpfen." Beeinflusst werden Immunsystem, Stoffwechsel, Psyche, Hormonsystem sowie Herz und Kreislauf. Es gibt 120 Kalt- und Warmwasseranwendungen als Bäder, Güsse, Wickel und Auflagen. Den Gesichtsguß bezeichnete die Expertin als "Botox der Kneippianer", und auch die Sauna gelte als Anwendung. Kneipp legte die Vorgehensweise genau fest: Kalte Waschungen dürfen nur bei warmem Körper vorgenommen werden. Das Wasser muss frei ablaufen können, man sollte es nur abstreifen (nicht abtrocknen) und anschließend für eine sofortige Erwärmung des Körpers sorgen. "Keine Anwendung nach dem Essen vornehmen", lautete der Rat. Beim Wasserguss in der Dusche empfahl die Referentin, den Duschkopf vom Schlauch abzunehmen. Barbara Winkler, die auch Fußreflexzonenmassagen und Klangschalentherapien anbietet, hätte noch stundenlang erzählen können. "Es waren nur kleine Anreize, etwas zu machen", betonte sie abschließend und stand noch für Fragen im persönlichen Gespräch zur Verfügung.
Anwendungen
Wassertherapie
Die kleinste Anwendung: Wasser mit einem Schuss Apfelessig in ein Gefäß geben und mit dem nassen Finger den Nacken streifen. Oberkörperwaschung mit groben Leintuch. Knieguss mit Schlauch auf Rost stehend. Reize in der Natur
Barfuß-Laufen; Schnee-Laufen; Tau-Treten; Wassertreten (ein Fuß muss draußen sein). Tipp
Klein anfangen und nicht übertreiben. Regelmäßig in den Alltag einbauen.
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