(kö/cv/ch) Bereits am Donnerstag rückte der Zugtrupp des THW Schwandorf mit fünf Kräften samt Mannschaftswagen und dem Einsatzanhänger "Lage" in den Landkreis Traunstein aus. Mit Alexander Würsching an der Spitze koordinierte das Team die Einsätze von rund 100 Kräften in Reit im Winkl. Am Sonntag erhielt der Trupp den Marschbefehl nach Berchtesgaden.
Dächer haben Vorrang
Dort ist laut dem Schwandorfer Ortsbeauftragten Martin Liebl bereits die erste Bergungsgruppe mit neun Mann im Einsatz. Sie hatten sich am Samstagfrüh gegen 4 Uhr auf den Weg nach Oberbayern gemacht, mit einem Gerätekraftwagen samt der notwendigen Ausstattung. Dächer abräumen, Hydranten und wichtige Infrastruktur frei schaufeln: Das waren die Hauptaufgaben. Ob weitere Anforderungen kommen ist noch unklar, Liebl geht aber davon aus.
Die Feuerwehren im Landkreis Schwandorf sind bislang noch nicht nach Oberbayern ausgerückt. Das bestätigte Kreisbrandrat Robert Heinfling am Sonntag der Redaktion. Am Freitagnachmittag wurde der THW-Ortsverband Oberviechtach ins Katastrophengebiet bei Garmisch-Partenkirchen angefordert. Ortsbeauftragter Hans Deyerl organisierte eine Mannschaft, die sich dann am Samstagmorgen um 4 Uhr auf den Weg machte.
Gegen 9.30 Uhr kam das neunköpfige Helferteam mit dem Gruppenführer Günter Süß an der Spitze mit dem Mehrzweckkraftwagen (MZKW) und dem Mannschaftstransportwagen (MTW) an ihrem Einsatzort in der kleinen Gemeinde Krün (siehe Info-Kasten) in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen an. Im Gepäck waren neben der persönlichen Schutzausrüstung natürlich vor allem Schneeschaufeln und die großen Schneewannen. Anlaufstelle war zunächst das Feuerwehrhaus in Krün, von wo aus die Einsätze koordiniert wurden. Gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehr und den THW-Kollegen aus Parsberg war für die Oberviechtacher THWler den ganzen Samstag über Schneeräumen auf der riesigen Dachfläche des Krüner Kurhauses angesagt. Teilweise lag der Schnee 1,2 Meter hoch, so Gottfried Berger, der Oberpfalz-Medien über den Einsatz am Laufenden hielt.
Neue Anforderungen
Am Sonntag waren die Oberviechtacher zusammen mit dem Günzburger THW vorwiegend auf Privathäusern und Pensionen zugange. Neuer nasser Schnee, der dann ab Mittag ganz in Regen überging, sowie zunehmender Wind erschwerte die Arbeit. "Der Schnee war wie Beton, unsere Kleidung war von innen heraus durchgeschwitzt und von außen her durchgeregnet", berichtet Gottfried Berger. Gesten gegen 15.30 Uhr war dann für die Oberviechtacher Schluss, ging es nach der Brotzeit wieder Richtung Heimat. Ob er dann wenigstens abends seinen Geburtstag feiern würde, hielt Berger für eher unwahrscheinlich: "Dazu bin ich viel zu kaputt, das Schneeräumen ging ganz schön in die Knochen". Eher wahrscheinlich ist aber, dass es eventuell weitere Einsätze gibt. Laut Michael Pretzl, dem Zugführer beim THW Oberviechtach, liegen bereits wieder Anfragen für diese Woche vor.
Für das Nabburger Team hatte sich der Einsatz bereits am Freitag abgezeichnet, so Zugführer Christian Grasser. Am Sonntag gegen 9 Uhr fuhren dann 14 Helfer Richtung Berchtesgadener Land. Den genauen Einsatzort wussten sie zu dieser Zeit noch nicht, lediglich dass sie am Nachmittag ein Team ablösen sollten. Die drei Fahrzeuge steuerten dann mit Bergungs- und Rettungsausstattung sowie Ladekran zur Sicherung der Einsatzkräfte auf den Dächern und vielen Schneeschaufeln Piding bei Bad Reichenhall an. Von hier aus ging es ins Einsatzgebiet Weißbach in der Gemeinde Schneizlreuth. Wie lange der Einsatz der Nabburger dauert, war gestern noch nicht genau abzusehen. Grasser rechnete "bis Mittwoch", je nachdem wann und wo Teams wieder zur Ablösung verfügbar sind.
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